Alles begann mit einem Geschenk. Das bekam der Rechtsanwalt Jürgen Peters vor einigen Jahren zum Geburtstag. "Als ich diesen Gutschein für einen Impro-Theater-Kurs auspackte, fühlte es sich für mich so an, als wenn ich ein Bild erhalten hätte, das ich eigentlich nicht aufhängen will". Aber um den Schenker nicht zu kränken, habe er sich dann doch auf den Weg in die Volkshochschule gemacht. "Und ich war komplett begeistert", erzählt er im Büro seiner Kanzlei. Am Ende stand für ihn fest: "Das ist genau das Richtige für Schulen mit sozial benachteiligten jungen Menschen". Die Idee für den Verein "Impro macht Schule" war geboren. Heute ist der Verein fünf Jahre alt, hat mit fünfzehn Dozenten an insgesamt 24 Mittelschulen in München und Umgebung Kurse mit 770 Schülern durchgeführt. Einmal im Jahr stellen die aktuellen Teilnehmer ihre erworbenen Techniken beim Spielen ohne vorgefertigten Text oder vorgegebenen Handlungsstrang vor Publikum unter Beweis. So auch wieder an diesem Mittwoch, 5. Juli, im Einstein Kultur Zentrum.
Was verspricht er sich von diesem Angebot für die Sechst-, Siebt- und Achtklässler? "Es klingt vielleicht ein wenig plakativ, aber ich möchte die Zwölf- und Dreizehnjährigen spielerisch zu Ja-Sagern erziehen", erklärt Peters. Zu jungen Menschen, die nicht blockierten, sondern sich offen auf Vorschläge einließen. "Wenn Ihnen in einer Impro-Szene Ihr Mitspieler spontan den Vorschlag macht: Lass uns zum Mond fliegen! Dann haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können das Angebot annehmen, den Faden weiterspinnen und die Rakete fliegen lassen. Oder Sie lehnen ab und sagen Nein. Daraus kann sich dann gar nichts mehr entwickeln." Zu welchen Abenteuern es hingegen führen kann, wenn man auf spontane Vorschläge eingeht, das zeigen die 50 wagemutigen Wortakrobaten bei ihrem Auftritt im Einstein Kultur.
Impro macht Schule ; Mittwoch, 5. Juli, 18 Uhr, Einstein Kultur, Einsteinstr. 42