Zu "Der reichste Mensch fordert eine neue Steuer" vom 21. Februar:
Zeit zum Nachdenken
So "dumm" wie der Ökonom Thomas Straubhaar den Vorschlag von Bill Gates nennt, ist er sicher nicht. Die Kritik, diese Idee sei schon uralt und sei immer gescheitert, ist ein klassisches Totschlagsargument, um Vorschläge ohne weitere Diskussion abzuwürgen. Ob eine Maschinensteuer den Fortschritt durch Technik bremst und "dem Menschen" schadet, darf bezweifelt werden. Derzeit propagieren gerade Vertreter des bedingungslosen Grundeinkommens eine Lebensweise, die weniger auf Technik setzt als auf menschliche Aktivitäten. Auch der Begriff Fortschritt erlebt heute einen Wandel; nicht jede technische Neuheit wird heute mit diesem Etikett versehen. Was schadet "dem Menschen"? Sicherlich eine unbedachte und zu schnelle Einführung dessen, was gerade technisch möglich ist. Wenn eine Robotersteuer uns Zeit zum Nachdenken über die Folgen der bevorstehenden Umwälzung gibt, wäre das nicht eine Chance?
Dr. Hermann Pütter, Neustadt
Kampf gegen die Dummheit
Dass man auch nach abgebrochenem Studium reich werden kann, hat sich mittlerweile herumgesprochen und müsste eigentlich nicht extra erwähnt werden. Doch das nur nebenbei. Das Wichtigste in oben genanntem Artikel steht am Ende. Und das ist nicht die Tatsache, dass der Microsoft-Gründer Bill Gates einen grünen Pulli trägt, sondern das, was er abschließend gesagt hat: Wie die Menschheit es genau anstelle, darüber solle sie jetzt reden. Er hat den Begriff "Menschheit" verwendet, also nicht nur die üblichen Verdächtigen, sondern zumindest alle, die über ein gehöriges Maß an Macht auf diesem Planeten verfügen. Dass damit weniger die Politiker als eher die Leute dahinter zu verstehen sind, ist auch nicht unwichtig. Egal welches Gebiet, Robotersteuer, bedingungsloses Grundeinkommen ... ja, auch ein Verbot der Spekulation mit Nahrungsmitteln und der Umgang mit der Klimaerwärmung gehören dazu. Alles das geht nur gemeinsam! Es ist auch ein Kampf gegen die weltweite Dummheit. Ich denke mal, Bill Gates hat sich auch darüber seine Gedanken gemacht...
Dieter J. Baumgart, Mourèze/Frankreich