Menopause:Voll das Leben

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Wie fühlen sich Frauen in den Wechseljahren? Zwei Leserinnen antworten hier - zustimmend und energisch widersprechend - auf den Artikel "In der Hormonhölle", der die Folgen der Hormonumstellung sehr drastisch darstellte.

" In der Hormonhölle" vom 19./20./21. Mai:

"Frauen ab 50 werden unsichtbar" - diesen Unfug möchte ich bitte nicht in der SZ lesen. Wenn das bei Frau Mika oder wem auch immer so ist, dann tut mir das von Herzen leid, aber man muss das nicht noch weiterverbreiten. Und schon gar nicht muss man sich zu einer Tochter in Konkurrenz stellen.

Auf wen das zutrifft, der sollte vielleicht sein Leben überdenken - oder seine Haltung. Wer in dem Alter noch meint, nur durch straffe Haut punkten zu können, der hat doch irgendwie nicht viel kapiert im Leben. Auch der Durchschnittsmann ist jenseits der 50 nicht mehr der feuchte Traum junger Frauen - so what? Unsichtbar fühlt der sich deshalb noch lang nicht.

Es gibt auch andere Inhalte, als Mama zu sein und heiße Typen kennenzulernen. Die man aber, auch das sei erwähnt, auch und grad jenseits der 50 durchaus finden kann, so man will, auch wenn sie altersmäßig eher zur Tochter passen würden. Auch das scheint noch nicht überall angekommen zu sein, leider auch nicht bei der ansonsten von mir sehr geschätzten SZ.

Susanne Meining, Ismaning

Heiße Typen

Der Artikel spricht sämtliche Probleme und Fragen an, die mich derzeit umtreiben und ich erkenne mich - mal schmunzelnd, mal niedergeschlagen - fast in jedem Satz wieder. Die Aussage "jetzt müssen sie sich damit anfreunden, dass sie schon lange nicht mehr so jung sind, wie sie sich lange fühlten" trifft mein derzeitiges Empfinden auf den Punkt. Kann ich noch joggen gehen und mit dem MTB durch die Gegend radeln, ohne lächerlich zu wirken? Was denkt der junge, gut aussehende Kollege von mir? Die ist ja in IT-Dingen genauso begriffsstutzig wie meine Mutter?

Und weil wir schon beim Thema sind: Heiße Typen lerne ich in dem von Männern dominierten Unternehmen, in dem ich arbeite, immer noch relativ viele kennen. Aber die vergleichen mich eher mit ihren Müttern, als dass sie bei meinem Anblick auf anzügliche Gedanken kämen.

Dass die jungen Männer sich mehr für meine Tochter als für mich interessieren, finde ich eigentlich völlig nachvollziehbar und in Ordnung. Schlimm finde ich hingegen, dass viele getrennte und geschiedene Männer in meinem Alter plötzlich neue Partnerinnen haben, die ihre Töchter sein könnten. Und das manchmal auch noch trotz Bierbauch und fortgeschrittenem Kopfhaarschwund. Was bleibt da für uns Frauen Anfang, Mitte fünfzig noch übrig? Sollen wir uns im Seniorenwohnheim umschauen? Die weiteren Aussichten sind nicht gut ...

Anita Hartge, Pürgen

© SZ vom 07.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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