Debatte@SZ:Wo sind die "Typen"?

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"Warum laufen den Volksparteien die Wähler davon?" Das fragte die SZ die Nutzer ihrer Internet-Foren. Nicht wenige von ihnen vermuten als Grund für den Wählerschwund, dass das Personal der "großen" Parteien austauschbar geworden sei.

"Die Politik der sogenannten Volksparteien achtet nicht das 'Volk'. Priorität hat die neoliberale Wirtschaft. Wenn jetzt die AfD noch - was ich nicht hoffe - ein soziales Programm mit vernünftiger Renten- und Krankenversicherung und einer sozialen Steuerbelastung aufstellt, werden die Volksparteien weiter an Bedeutung verlieren. Wir haben in Deutschland eine Gerechtigkeitslücke; die viele von der Wahl abhält und Randparteien stärkt." (B-HS auf SZ.de)

"Erstens: Die Wähler halten die Politik für zunehmend machtlos. Die Politik entscheidet nicht mehr zwischen verschiedenen Möglichkeiten, sie handelt zwanghaft auf die Herausforderungen der Wirtschaft. Entscheidungen sind dann 'alternativlos'. Um alternativlose Maßnahmen umzusetzen, braucht es aber keine Politiker mehr, sondern nur noch Beamte. Dann kann ich entweder gar nicht mehr wählen oder eben Populisten, die angeblich Alternativen haben. Zweitens: Die CDU ist durch Angela Merkel und vorher schon die SPD durch Gerhard Schröder entkernt worden. Wenn ich dann Olaf Scholz, angeblich ein Hoffnungsträger, oder Peter Altmaier, angeblich ein Denker, höre - wo ist der Unterschied?" (rallmans auf SZ.de)

"Grundsätzlich denke ich, dass es den Politikern mehr und mehr an Profil fehlt. Jeder kann in der anderen Partei gut vorstellbar sein, und damit verschmilzt alles miteinander und wird zum Einheitsbrei. Wo sind die 'Typen' geblieben, die eine Partei ausmachen?" (Wizzard auf SZ.de)

"Den 'Großen' gelingt es nicht mehr, möglichst viele Wähler aus möglichst vielen Schichten und Milieus anzusprechen. Ihre frühere Integrationskraft hat massiv nachgelassen, wahrscheinlich auf Dauer. Für die CDU dürfte sich Angela Merkels Flüchtlingspolitik als eine ähnlich fatale Fehlentscheidung erweisen wie die Agenda 2010 für die Sozialdemokratie. Der Vertrauensverlust, in dessen Sog auch die CSU - unverschuldeterweise - hineingeraten ist, wird nicht wiedergutzumachen sein." (Monikamm207 auf SZ.de)

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© SZ vom 28.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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