Debatte@SZ:Wahlplakate

Lesezeit: 1 min

Braucht es sie noch, oder können sie weg? Ein SZ.de-Leser glaubt, die Pappschilder bewirken nicht mehr, als vom Verkehr abzulenken. Ein anderer staunt: Am Wahlabend passe der erhaltene Stimmanteil irgendwie doch immer zur Größe der Werbefläche einer Partei.

Es herrscht Wahlkampf. Merkel gegen Schulz. Überall hängen Wahlplakate. "Braucht es sie noch?" Das haben wir unsere Leser auf SZ.de gefragt.

"Plakate weisen erst einmal auf das Faktum der Wahlen hin, das ist schon einmal ein Wert an sich. So wie manche Menschen keine Zeitung lesen, so nutzen andere keine digitalen Medien. Plakate aber erreichen die meisten Menschen, sie sind öffentlich. Und warum gibt es eigentlich kommerzielle Plakatwerbung? Wahrscheinlich, weil sie wirkt."

(jürgen12 auf SZ.de)

"Ob sich Wähler von platten Sprüchen, wie 'Arbeit darf nicht krank machen', 'Nur wer eine Chance erhält, kann diese nutzen' oder von dem auf 'schön' fotografierten Christian Lindner wirklich beeindrucken lassen, wage ich zu bezweifeln. Allerdings staune ich am Wahlabend recht oft, weil die tatsächlich erhaltenen Stimmanteile in etwa proportional zur Werbefläche der Parteien passen."

(Ossi auf SZ.de)

"Ich brauche weder Wahlplakate noch digitale Wahlwerbung. Ein beworbener Mensch ist immer ein manipulierter Mensch. Was hat sich in der Menschheitsgeschichte am längsten gehalten? Die Religionen. Und die machen keine Werbung."

(cyberkrank auf SZ.de)

"Grundsätzlich halte ich die Plakate für eine Gefahr für den Autofahrer, weil sie vom Straßenverkehr ablenken. Die Versicherung wird sich freuen, wenn ich bei einem Auffahrunfall Merkel, Schulz oder Wagenknecht als Ursache angebe. Dabei sind es ja ohnehin nur photogeshopte, leere Gesichter, in die man blickt.

Schade ums Geld." (kayef auf SZ.de) "Wahlplakate oder Werbespots der Parteien im Fernsehen oder Internet haben nur noch eine Erinnerungsfunktion. Fernsehspots werden als Pinkelpause oder zum Bierholen genutzt, und im Internet werden diese Spots als genauso lästig wahrgenommen, weil sie vom eigentlichen Inhalt abhalten. Egal ob digital oder real: Bei der heutigen Reizüberflutung kann Wahlwerbung ihren Zweck nicht mehr erfüllen."

(Andreas Hunoltstein auf SZ.de)

Folgen Sie der Süddeutschen Zeitung auf twitter und Facebook.

© SZ vom 30.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: