Debatte@SZ:Angst auf Vorrat

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Nahrung und Wasser für ein paar Tage zu Hause zu haben, sei grundsätzlich eine gute Idee, finden die Onlineleser der SZ. Aber dass die Bundesregierung ausgerechnet jetzt mit dem Thema komme, hinterlasse kein gutes Gefühl. Das hätte man besser erklären müssen.

"Macht die Bundesregierung den Bürgern unnötig Angst?" Das fragte die Süddeutsche Zeitung ihre Online-Nutzer:

"Ich versuche immer, einen gewissen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser zu haben. Ich kann mich an Schnee- und Glatteis erinnern, wo ich mehrere Tage nicht einkaufen konnte. Insofern ist das Zivilschutzkonzept keine Überraschung, ich halte es für sinnvoll. Aber die Art und Weise, wie es unter die Leute gebracht wurde, zu einem Zeitpunkt, wo über innere Sicherheit permanent diskutiert wird - da hätte ich mir mehr Information über das Warum gewünscht. So wie mich die Nachricht erreicht hat, verstehe ich, dass manche Leute Angst bekommen." (Schuncks)

"Dass in einem Haushalt einige Nahrungsmittel und Wasser als Vorrat lagern, sollte selbstverständlich sein. Angst macht die Art und Weise, wie wir längst überwunden geglaubte Feindbilder wieder erschaffen. Angst macht die Einteilung der Welt in Gut und Böse. Was fehlt, ist das rationale Handeln, das als Ziel eine Win-win-Situation verfolgt." (Wolfgang Krause)

"Hamsterkäufe hat es in Deutschland immer gegeben. Immer wenn es eine Reihe von Feiertagen gibt, könnte man glauben, die Welt geht unter, so viel kauft sich das Volk zusammen. Vor dem ersten Irakkrieg konnte man den Eindruck bekommen, die Iraker würden Deutschland angreifen, so viel wurde gehamstert." (Zopora)

"Hauptverantwortlich für Ängste in der Bevölkerung ist die Art der Berichterstattung. Fast alles wird in ein negatives Licht getaucht, positive Entwicklungen kommen in den Medien nicht vor. Natürlich gibt es Missstände und selbstverständlich muss darüber berichtet werden, aber es gibt nicht nur Katastrophen. Warum die Dramatisierung? Diese Berichterstattung verhindert eine reale Wahrnehmung, da die Angst überlagernd wirkt. Die logische Konsequenz ist, sich auf die eigene Wahrnehmung zu konzentrieren." (Reinhard)

"Ich werde keine Hamster kaufen! Ich mag keine Hamster!" (Nicodemus0815)

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© SZ vom 24.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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