Studie zur Kinderbetreuung:Zu wenig Geld, zu wenig Zeit

Deutschland lässt laut einer Unicef-Studie die Entwicklungschancen kleiner Kinder ungenutzt. Die Betreuungs- und Förderungsangebote seien unzureichend.

Deutschland ist bei der Betreuung in Kindergärten unter den Industrieländern nur Mittelmaß. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag in Berlin veröffentlichte internationale Vergleichsstudie der Kinderhilfsorganisation Unicef.

Kinderbetreuung: Das Angebot in Deutschland ist laut Unicef unzureichend. (Foto: Foto: ddp)

Von den 25 untersuchten Industrieländern erreichte nur Schweden alle zehn von Unicef formulierten Mindeststandards für die Betreuung und Förderung von Kindern. Deutschland erfüllte auch nach Einführung des Elterngeldes nur fünf Kriterien.

Unicef forderte von Deutschland verstärkte Anstrengungen, um alle zehn Mindeststandards zu erreichen. Sowohl quantitativ als auch qualitativ müsse die Kinderbetreuung weiterentwickelt werden. Vor allem benachteiligte Kinder sollten in den ersten Lebensjahren von hochwertigen Förder- und Betreuungsangeboten profitieren. Gute Kindergärten und Krippen könnten soziale Benachteiligungen mildern und die Basis für späteres schulisches Lernen legen.

In den OECD-Ländern werden heute über 80 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen täglich viele Stunden außerhalb der Familie betreut. Schlusslichter im internationalen Ranking sind Irland, Kanada und Australien.

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