Studentenjobs:Mit Spenden Geld verdienen

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Der Student als Ressource: Blut- und Plasmaspenden retten Patientenleben, Samenspenden machen kinderlose Paare glücklich und wer bei wissenschaftlichen Testreihen mitmacht, dient ganz der Wissenschaft.

Von Miriam Müller

Kellnern, Computer aufbauen, Möbel schleppen - wenn der Arbeitsmarkt kaum noch die üblichen Jobs hergibt, sind Alternativen gefragt. Wie wär's da mal mit Blutspenden?

Das Universitätsklinikum Münster bezahlt zum Beispiel für eine Blutspende 20 Euro. Das "Anzapfen" dauert gerade einmal zehn Minuten und während der anschließenden Ruhephase von einer viertel Stunde werden Brötchen und Kaffee angeboten - damit der Kreislauf wieder in Schwung kommt.

Nicht nur Blut, auch Plasma ist gefragt: Bei so genannten Reproduktionsgesellschaften gibt's Geld dafür. Die Baxter Deutschland bezahlt zum Beispiel bei einem Gewicht von unter 77 Kilo einen Stundenlohn von 16 Euro. Ab 77 Kilo gibt es zwei Euro mehr. Plasma-Spenden sind einmal die Woche möglich. Die Gesellschaft ist unter anderem in den Städten Leipzig, Halle, Aachen, Hamburg, Karlsruhe, Mannheim, Regensburg und Saarbrücken vertreten.

100 Euro pro Spende

Bei Samenbankbetreibern sind Studenten gern gesehen. Eine Münchner Klinik nimmt sogar ausschließlich Studierende in ihre Kartei auf.

Bei der Berliner Samenbank erhalten Spender eine "Aufwandsentschädigung" von 105 Euro für jede Spende. Diese Vergütung wird in zwei Raten überwiesen: 35 Euro werden am Ende des Monats der Spende überwiesen, 70 Euro nach einer Quarantänezeit von sechs bis acht Monaten und einer weiteren Blutentnahme ohne Infektionsbefund (HIV oder Hepatitis).

Spenden könne man alle ein bis zwei Wochen, so Dr. med D.J. Peet, verantwortlicher Arzt in der Praxisklink für Fertilität in Berlin.

Lebende Versuchskaninchen

Universitätskliniken stehen im Dienste der Wissenschaft und machen regelmäßig Medikamenten-Testreihen. Bevor die Studien jedoch starten können, müssen sie die Ethikkommission passieren. Erst danach geht's an den Menschen.

In der Psychiatrischen Klinik der Uni Würzburg führt Oberarzt Andreas Fallgater neurophysiologische Messungen durch. Die studentischen Probanden müssen kognitive Aufgaben lösen, während er und sein Forschungsteam die Gehirnströme messen. Zwischen zehn und 15 Euro bekommen die Studenten für ihren Selbstversuch bezahlt.

Testreihen an Unikliniken sind oftmals an den medizinischen Fakultäten der Universitäten ausgeschrieben.

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