Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat die deutschen Ergebnisse der internationalen Iglu-Grundschulstudie als "Ermutigung" für die weitere Bildungsreform bezeichnet. Sie stärkten all denjenigen den Rücken, die sich derzeit "in der tiefgreifendsten Bildungsreform in Deutschland" befänden, sagte Schavan bei der Präsentation der Iglu-Studie am Mittwoch in Berlin.
Der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD), kündigte weitere Anstrengungen an. Iglu zeige, dass sich das Engagement für eine bessere Schule lohne. Bei der Untersuchung 2006 landet Deutschland - wie auch schon beim ersten Test 2001 - auf Rang elf unter 35 Nationen und zehn Regionen. Bei den Leistungen im Leseverständnis, ebenso auch bei der Förderung von "Risikokindern" und Migranten kann Deutschland Verbesserungen erzielen.
Der Iglu-Koordinator Wilfried Bos sagte: "Die deutsche Grundschule hat ihre Hausaufgaben gemacht." Schavan sagte, Lesen sei "der Schlüssel zum Bildungserfolg". Zöllner bezeichnete allerdings das Problem der fehlenden Chancengleichheit beim Übergang von der Grundschule ins Gymnasium als "Herausforderung".
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wertete die Studie als Beleg dafür, mit der frühzeitigen Aufteilung von Kindern in unterschiedlich anspruchsvolle Schulformen Schluss zu machen. Die GEW-Vizechefin Marianne Demmer betonte, ohne diese "unselige Auslese" könnte Deutschland international zur Bildungselite zählen. Demmer forderte ein längeres gemeinsames Lernen in integrierten Ganztagsschulen.