Interview:"Strategisch Karriere planen"

Die Universität St. Gallen organisiert schon seit dem Jahr 2001 ein Mentoring-Programm und engagiert dafür Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Medien und Kultur, welche die Studenten während ihrer Ausbildung begleiten. Parallel dazu gibt es ein Mentoring-Programm nur für Frauen, das von der Direktorin des Instituts für Wirtschaftsinformatik, Andrea Back, betreut wird.

Cathrin Kahlweit

SZ: Warum haben Sie in St. Gallen ein Extra-Programm für Frauen?

Andrea Back: Weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass sonst überwiegend Männer als Mentoren angefragt werden. Aber vor allem Frauen müssen als Vorbilder von Frauen gewonnen werden.

SZ: Warum ist denn das nötig?

Back: Weil man immer noch und immer wieder dafür sorgen muss, dass Frauen genauso gefördert werden wie Männer.

SZ: Gibt es messbare Erfolge?

Back: Mentoring-Programme machen sichtbar, dass es erfolgreiche Frauen gibt. Mittelfristig werden sich die Programme positiv auswirken, wenn wiederum einstige Studentinnen selbst in Führungspositionen kommen.

SZ: Warum ist Mentoring nötig?

Back: Es ist belegt, dass Frauen nicht strategisch ihre Karrieren planen und keine Netzwerke nach dem Aspekt bilden, was ihnen nützt und schadet. Aber genau das müssen sie lernen.

SZ: Sagen Ihre Mentorinnen, eine solche Unterstützung hätten sie früher auch gern gehabt?

Back: Vor allem zweifeln selbst top-qualifizierte Frauen, wenn ich sie um Mitarbeit bitte, daran, dass sie denn ausreichend qualifiziert seien. Aber auch sie haben etwas von ihrem Engagement, denn sie reflektieren ihren eigenen Weg und machen sich die eigenen Stärken klar.

© SZ vom 22.11.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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