Im Hamburger Büro des Personaldienstleisters Adecco stapeln sich die Zeitungen. Dreißig Mitarbeiter, die sogenannten Auswerter, sind damit beschäftigt, vierzig Publikationen zu sichten und zu sortieren - von der Lausitzer Rundschau bis zur Computerwoche, vom Schwarzwälder Boten bis zur Süddeutschen Zeitung. Mehr als 90.000 Stellenangebote haben sie zwischen Januar und September gelesen und für den "Stellenindex Deutschland" analysiert.
Die Auswertung bestätigt, was jeder weiß: Ingenieure sind derzeit die Superstars auf dem Stellenmarkt. In vierzig Prozent aller Annoncen werden sie umworben. Die Fachrichtung Maschinenbau liegt an der Spitze, gefolgt von Elektrotechnik und Bauwesen. Als Aufgabenbereiche nennen die suchenden Firmen hauptsächlich produktionsnahe Funktionen (42 Prozent), Forschung, Entwicklung, Konstruktion (27 Prozent) sowie Marketing und Vertrieb (15 Prozent).
Bei den Stellenangeboten für Betriebswirte liegt der Anteil für vertriebsnahe Funktionen mit fast 30 Prozent doppelt so hoch. Die meisten Angebote für Ökonomen gelten allerdings rein betriebswirtschaftlichen Jobs, nämlich Management, Planung, Controlling, Finanz- und Rechnungswesen (46 Prozent).
Wenig Angebote gibt es für Geistes- und Sozialwissenschaftler. Hier scheint sich die Vermittlung der spärlichen Jobs eher auf informellem Wege abzuspielen.
Insgesamt stieg die Zahl der gedruckten Stellenangebote für Akademiker gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent.