Seuche in Kambodscha:Kinder sterben vermutlich an Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Seit April sind in Kambodscha fast 60 Kinder an einem mysteriösen Leiden gestorben. Nun haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das kambodschanische Gesundheitsministerium Hinweise auf den Krankheitserreger entdeckt.

Katrin Blawat

Die Todesursache der in Kambodscha unter rätselhaften Umständen gestorbenen Kinder war möglicherweise die Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Das berichten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das kambodschanische Gesundheitsministerium.

Labortests hätten den Erreger dieser Krankheit in einem "signifikanten Anteil" der untersuchten Proben nachgewiesen. CNN zufolge entdeckte das Institut Pasteur in Phnom Penh den Erreger in 15 von 24 Proben.

Einige von ihnen enthielten aber auch Bakterien, die Hirnhautentzündungen auslösen können, sowie Hinweise auf Erreger des Dengue-Fiebers. Influenza- und Nipah-Viren sowie den Sars-Erreger schließen die Behörden als Ursache hingegen aus.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird durch mehrere Viren ausgelöst. Eines davon ist das Enterovirus-71, das in den kambodschanischen Proben gefunden wurde. Dieser Erreger führt oft zu einem schweren Verlauf der ansonsten meist harmlosen und von selbst ausklingenden Krankheit.

Betroffen sind vor allem kleine Kinder. Sie entwickeln an den Gliedmaßen und im Gesicht schmerzhafte Bläschen und Ausschlag sowie Fieber. Das Virus verbreitet sich leicht per Tröpfcheninfektion.

In Kambodscha hätten seit April 59 Kinder Symptome gezeigt, die zu der Hand-Fuß-Mund-Krankheit passen, berichtet die WHO. 52 der Patienten sind gestorben, die meisten innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Ankunft im Krankenhaus.

© SZ vom 10.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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