Wohnen um München:Ismaning

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Das Grünwald des Nordens: Ismaning hat eine herrschaftliche Geschichte, die dem Ort heute noch anzusehen ist.

Nicole Graner

Eine große Krone. Nicht von ungefähr trägt sie der Mohr im Ismaninger Gemeindewappen auf dem Kopf. Denn am rechten Isarufer im Norden des heutigen Landkreises München lustwandelten einst Fürstbischöfe und Edelleute, berühmte Prinzessinnen und Mätressen sowie große Diplomaten. Ismaning ist mit der Geschichte des Schlosses verbunden. Bis heute.

"Die fürstbischöfliche Geschichte hat dem Ort ihren Stempel aufgedrückt", sagt die 1928 in Ismaning geborene Ortskundlerin und Buchautorin Therese Risinger. Ein Stempel, mit dem es sich gut leben lässt.

Denn das Schloss, der Pavillon, der Kutscherbau und der Schlosspark verleihen Ismaning einen einzigartigen Charme, einen Zauber, der manchmal zurückversetzt in die Zeit von Krinoline und fürstlichem Glanz.

Sorgfältig sind die Bürgermeister über die Jahre mit diesem Schatz umgegangen, haben architektonisch behutsam Altes und Neues miteinander verbunden. "Das Maß für Ästhetik ist hier nicht verloren gegangen", sagt Risinger. "Der Charakter des Dorfes ist erhalten geblieben". Trotz der Nähe zu München hat die Großstadt noch keine größeren Spuren hinterlassen. Das heißt nicht, dass die Zeit stehen geblieben ist: Flughafenanbindung durch die S-Bahn, zahlreiche Neubauten und ein Industriegebiet gehören dazu. "Natürlich muss es das auch geben", sagt Risinger, "aber in Ismaning sind andere Dinge viel wichtiger". Das Vereinsleben zum Beispiel. 70 Vereine gibt es hier.

Und da ist noch etwas. Ismaning ist ein Mekka für Kunst- und Musikliebhaber. Das Kallmann-Museum, 1991 mit architektonischer Sorgfalt in den Schlosspark hineingebaut, zeigt nicht nur die Sammlung des Münchner Porträtisten Hans Jürgen Kallmann (1908-1991), sondern Ausstellungen auf höchstem Niveau. Klassische Konzerte im Schloss, Jazzkonzerte in Jans Bistro oder im Museum, Veranstaltungen der Musikschule und der VHS - es gibt Abende in Ismaning, da wird die Wahl zur Qual.

Noch einen Schatz hat Ismaning: die Nähe zum Wasser. Bäche, Flüsse, Weiher und die Isarauen geben der ehemaligen "Grafschaft auf dem Yserrain" Wohnqualität. In der Immobilienabteilung der Volksbank Raiffeisenbank Ismaning spricht spricht man gern vom "Grünwald des Münchner Nordens". Gefragt sei dieser Ort nämlich schon lange. Nicht nur bei Familien. Die Infrastruktur, so Gruber, stimme, und außerdem sei die Lage einfach schön.

Therese Risinger würde das so auf den Punkt bringen: Die Ismaninger lieben ihr Dorf. Einen geschichtsträchtigen Ort, der zugleich auch ihre Geschichte ist - ob durch Zuzug oder Generationen dauernde Verwurzelung. Da beißt die Maus keinen Faden ab oder Ismaning-like: Da kann der Mohr im Gemeindewappen eine Krone aufhaben oder nicht.

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