Waschmaschine:Damit sie gut über die Runden kommt

Lesezeit: 3 min

Tipps, wie man teuere Reparaturen vermeiden kann.

Die richtige Temperatur und das gewünschte Programm sind eingestellt, der Startknopf wird gedrückt - aber nichts tut sich: Die Waschmaschine versagt ihre Dienste. Warum sie stillsteht, ist für Verbraucher in solchen Fällen nur selten zu erkennen.

Meist muss ein Experte gerufen werden. Entsprechend hoch fallen die Kosten für Reparaturen aus. Eine auf die Bedürfnisse der Maschine abgestimmte Pflege kann jedoch dabei helfen, dass das gute und teure Stück möglichst lange pannenfrei läuft.

Die richtige Pflege beginnt bereits beim Aufstellen: "Am besten nimmt man dazu eine Wasserwaage", rät Jörg Siebolds von der Stiftung Warentest in Berlin. Denn wenn die Maschine nicht gerade steht, entstehen beim Schleudern starke Vibrationen, die zu Rissen im Inneren des Geräts führen können.

Außerdem sollten Verbraucher regelmäßig die Anschlussschläuche kontrollieren. "Das ist besonders nach Umzügen wichtig", sagt Siebolds. Denn bei Transporten kann es zu Knicken und anderen Schäden am Schlauch kommen. Wer vor Wasserschäden sicher sein will, sollte deshalb im Zweifelsfall lieber einen neuen Zulaufschlauch kaufen. Vor allem bei älteren Maschinen sollte darüber hinaus der Wasserhahn nach dem Waschen unbedingt zugedreht werden, damit der Druck auf den Schlauch nicht zu groß wird.

Aufmerksamkeit fordern ebenfalls in festen Abständen das Flusensieb und die so genannte Festkörperfalle, in der sich größere Dinge wie Knöpfe oder Münzen fangen. "Das Flusensieb muss häufiger geleert werden", sagt Gisela Goerdeler vom Deutschen Hausfrauenbund in Bonn. Bei der Festkörperfalle reicht dagegen einmal im Jahr eine Kontrolle, so Warentester Siebolds.

Doch bei der richtigen Pflege der Waschmaschine geht es nicht nur um die Vermeidung von Überschwemmungen - wichtig ist auch die Hygiene. Regelmäßig gereinigt werden sollte zum Beispiel der Waschmitteleinspülkasten: "Gerade bei Pulver bleiben oft Reste zurück", erklärt Reinhild Portmann von der Firma Miele in Gütersloh. Da es sich hier um ein "feuchtes Terrain" handle, können sich diese Reste im schlimmsten Fall zu Pilzen auswachsen.

"Man kann das Fach herausnehmen und einfach in die Spülmaschine geben", empfiehlt Goerdeler. Darüber hinaus sei es wichtig, dass das Einfüllfach offen stehen bleibt, damit es ordentlich belüftet und Schimmelbildung vorgebeugt wird. Gleiches gilt für das "Bullauge" oder - bei so genannten Topladern - den Deckel, durch den die Wäsche eingefüllt wird. Bilden sich trotzdem schwarze Stellen an der Gummimanschette, kann das an Wasseransammlungen in den Falten liegen.

Dazu kommt nach der Erfahrung von Warentester Siebolds, dass heute nicht mehr so heiß gewaschen wird. 30 oder 40 Grad sind die üblichen Temperaturen, während früher 60 und sogar 90 Grad gängig waren. "Auch einmal bei 60 Grad und mit Vollwaschmittel waschen", rät Goerdeler. So könnten Schimmelpilze abgetötet werden. Etwa jeder sechste Waschgang sollte eine Nummer heißer ausfallen.

Aus hygienischen Gründen gleich auf 90 Grad hochzuschalten, ist jedoch meistens überflüssig: "Das ist nur dann erforderlich, wenn jemand eine Infektion hat", so Portmann. Stand die Maschine etwa während des Urlaubs einige Zeit still, empfiehlt sie einen Waschgang mit klarem Wasser. So würden alte Wasserreste herausgespült.

Kein Muss sind zusätzliche Mittel, um die Maschine vor der in der Werbung so bedrohlich geschilderten Verkalkung zu schützen. "Wird das Waschmittel richtig dosiert, dürfte es nicht dazu kommen. Im Waschmittel ist bereits Entkalker enthalten", sagt Siebolds.

Doch gerade das richtige Dosieren ist für viele Verbraucher eine schwierige Übung. "Viel hilft viel", nennt Uta Rodenhäuser vom Hersteller Bosch in München das Motto, nach dem oft gehandelt wird. "Die Verbraucher neigen zum Überdosieren." Damit wird nicht nur die Umwelt belastet, auf der Kleidung entstehen auch Waschmittelflecken.

Wie viel Waschmittel verwendet werden muss, hängt vom jeweiligen Produkt ab, aber auch vom Wasserhärtegrad am Wohnort. Verbraucher können diesen bei den örtlichen Wasserwerken erfragen. Dabei kann es selbst zwischen einzelnen Stadtvierteln große Unterschiede geben. "Deshalb sollte man sich auch bei Umzügen innerhalb eines Ortes nach den genauen Werten erkundigen", rät Portmann. Siebolds empfiehlt zudem, die Maschine möglichst bis zur Maximalladung zu befüllen. "Da muss man richtig stopfen", so der Experte - aber dafür sei dann die Dosierung genau richtig.

Steht die Maschine trotz optimaler Pflege still, sollten sie auch versierte Heimwerker nicht selbst auseinander nehmen. "Das könnte die Gewährleistung kosten", warnt Siebolds. Zu erkennen ist für den Laien ohnehin nur selten etwas. Ohne Hilfe vom Profi läuft meist so gut wie nichts - weshalb Reparaturen schnell ins Geld gehen können, vor allem wenn die Garantiezeit bereits abgelaufen ist. Unter Umständen ist dem Warentester zufolge in solchen Fällen eine neue Maschine die günstigere Lösung.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: