Waschanleitung:Heute ist Waschtag

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Energiesparend und sauber: Wie Dreckwäsche richtig gewaschen wird.

Koch- oder Feinwäsche, Waschpulver oder Flüssigwaschmittel - wer wenig Ahnung vom Waschen hat, kann schnell den Überblick verlieren. Dazu kommt die Angst, den Lieblingspullover nach dem Waschgang zwei Größen kleiner in den Händen zu halten oder ungewollt aus einer weißen Bluse eine rosafarbene zu machen.

Dreckige Wäsche: sauber und trotzdem sparsam waschen. (Foto: Foto: Istockphoto)

Neben der richtigen Behandlung der Wäsche sollte jedoch auch immer ein Blick auf die Energiekosten geworfen werden.

Die richtige Waschtemperatur zu finden, scheint eigentlich ganz einfach - schließlich ist sie auf jedem Kleidungsstück angegeben. Doch was, wenn das Schild abgerissen ist oder bereits bis zur Unkenntlichkeit verwaschen wurde?

"Dann sollte man besser Vorsicht walten lassen", sagt Elisabeth Schindelmeier vom Landesverband Bayern des Deutschen Hausfrauenbundes in Erlangen. Sie empfiehlt, Buntwäsche dann besser nur bei 30 Grad zu waschen. Komplett weiße Wäsche könne meist bis zu 60 Grad aushalten.

Niedrige Temperaturen sind nicht nur für die Kleidung, sondern auch für den Geldbeutel schonender. "Wird die Waschtemperatur von 90 Grad auf 60 Grad reduziert, verringert sich der Stromverbrauch um die Hälfte", veranschaulicht Mona Finder von der Deutschen Energie-Agentur (Dena) in Berlin.

Eine erneute Senkung von 60 auf 30 Grad verringere die Stromkosten noch einmal um die Hälfte. Denn am meisten Strom wird dafür verbraucht, das Wasser zu erhitzen.

Auch aus hygienischen Gründen ist eine höhere Waschtemperatur nicht notwendig. "Spätestens bei 60 Grad werden 99,9 Prozent aller Keime abgetötet", sagt Florian Girmond vom Textilforschungszentrum Hohensteiner Institute in Bönnigheim (Baden-Württemberg).

Wenn sich hartnäckige Flecken auf der Wäsche festgesetzt haben, muss nicht unbedingt gleich die Temperatur erhöht werden. "Besser der Fleck wird vorher behandelt und die Kleidung dann trotzdem bei 30 oder 40 Grad gewaschen", empfiehlt Elisabeth Schindelmeier.

Bei der Dosierung des Waschmittels sollte nach Worten von Schindelmeier auf die Angaben des Herstellers geachtet werden. "Höchstens ein bisschen weniger ist möglich", sagt Schindelmeier. Wird zu wenig benutzt, werde die Wäsche eventuell nicht komplett sauber.

Wenn zu viel Waschmittel in die Maschine gegeben wird, werde hingegen zu viel Schaum produziert, was das Waschergebnis beeinträchtigen kann. Wie viel Waschmittel im Einzelfall nötig ist, hängt jedoch auch von dem Härtegrad des Wassers ab: "Je härter das Wasser ist, desto mehr Waschmittel braucht man", sagt Mona Finder.

Der Härtegrad könne beim Wasserversorger erfragt werden. Um nach dem Waschgang keine bösen Überraschungen zu erleben, sollte die Kleidung vorher nach Farben sortiert werden.

Das Wichtigste bei der Wäschesortierung sei, darauf zu achten, dass weiße Wäsche nur mit weißer Wäsche gewaschen wird. "Sonst bleibt sie nicht blütenweiß", sagt Schindelmeier. Sie rät außerdem, farbige Kleidungsstücke das erste Mal ganz alleine zu waschen. "Gerade nicht so hochwertige Kleidung wurde nicht so oft vorgewaschen und blutet bei der ersten Wäsche oft aus." Neben den Farben muss auch auf die Beschaffenheit der Wäsche geachtet werden. "Feinwäsche, beispielsweise Blusen oder Hemden, muss in einem Schonwaschgang gewaschen werden", sagt Schindelmeier.

Außerdem sollte die Waschmaschine bei Feinwäsche nicht komplett gefüllt werden. Um möglichst ökonomisch zu waschen, ist eine volle Waschmaschine hingegen immer besser - auf Dauer lassen sich so Strom und Wasser sparen.

Spartasten, die für eine halbe Beladung gedacht sind, sind meistens auch nicht effizienter: "Der Wasser- und Energieverbrauch wird zwar reduziert - jedoch nicht um die Hälfte", erklärt Mona Finder von der Dena. Wesentlich energiesparender sei es deshalb, mit voller Beladung und ohne Sparprogramm zu waschen. Ebenso seien Kurzprogramme nur dann sinnvoll, wenn die Maschine komplett gefüllt ist.

Um nach dem Waschgang weniger Arbeit und Ärger zu haben, sollte man sich laut Schindelmeier vorher ein paar Handgriffe angewöhnen: "Die Ärmel müssen komplett entrollt werden. Wenn dort ein Fleck ist, kann er sonst nicht ausgewaschen werden."

Außerdem sollten alle Reißverschlüsse vor dem Waschen zugezogen werden. "Sie verformen sich sonst schnell." Daneben rät Schindelmeier dazu lange Bänder vorher zusammenzubinden. Sie könnten sich sonst in der anderen Wäsche verfangen und eventuell abreißen.

Bleichmittel gibt es nicht in Flüssigwaschmitteln

Ob beim Wäsche waschen Flüssig- oder Pulverwaschmittel verwendet wird, ist weitgehend Ermessenssache. "Pulver kann Rückstände auf der Kleidung hinterlassen", warnt Florian Girmond vom Textilforschungszentrum Hohensteiner Institute in Bönnigheim (Baden-Württemberg). Allerdings trete dieses Problem nicht mehr so häufig auf wie früher. Manchmal ist der Griff zum Pulverwaschmittel jedoch unumgänglich: "Flüssiges Vollwaschmittel gibt es noch nicht mit Bleichmittel", erläutert Girmond. Wer beim Waschen weißer Wäsche nicht darauf verzichten möchte, muss deshalb Pulver verwenden.

© dpa - Lena Scholz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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