US-Wahlkampf:Obama: Sondersteuer für Ölkonzerne

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Die Industrie verdient zu gut am hohen Ölpreis, findet US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama. Er will bei den Firmen mit einer Sondersteuer abkassieren - sobald der Preis pro Barrel 80 Dollar übersteigt.

Der designierte demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama will die hohen Gewinne der Ölkonzerne mit einer Sondersteuer belegen. Die Abgabe soll bei einem Ölpreis ab 80 Dollar pro Barrel fällig werden. Zuletzt kostete ein Fass Rohöl über 135 Dollar. Mit den Einnahmen will Obama Baumaßnahmen unterstützen, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu steigern, und Familien mit geringen Einkommen unter die Arme greifen.

Wer dieser Tage gegen den hohen Ölpreis wettert, dem ist Beifall sicher: US-Präsidentdschaftskandidat Barack Obama. (Foto: Foto: AP)

Obama will Öl-Spekulanten stoppen

Außerdem will der Senator aus Illinois eine umstrittene Gesetzeslücke schließen, wie aus seinen am Sonntag vorgestellten Plänen hervorgeht. Das sogenannte "Enron loophole" erlaubt Ölgeschäfte im elektronischen Handel ohne behördliche Aufsicht. Kritikern zufolge hat diese Regelung Spekulationen Vorschub geleistet und ist für den drastischen Anstieg des Ölpreises verantwortlich.

Der republikanische Kandidat John McCain unterstützt die Abschaffung der Enron-Gesetzeslücke, lehnt die von Obama vorgeschlagene Sondersteuer jedoch vehement ab. Die Abhängigkeit der USA vom Rohöl zu reduzieren hat indes auch für McCain Priorität. Dafür will er als Präsident einen Innovationspreis von 300 Millionen Dollar (192 Millionen Euro) für die Entwicklung von neuartigen und wesentlich effizienteren Autobatterien ausloben.

"Von jetzt an werden wir heldenhafte Ingenieursleistungen unterstützen und die größten Erfolge belohnen", sagte er einem vorab verbreiteten Redetext zufolge am Montag an der staatlichen Universität in Fresno, Kalifornien. Außerdem sollen US-Autohersteller für jedes produzierte emissionsfreie Auto einen Steuernachlass von 5000 Dollar bekommen. Auch Biosprit soll verstärkt zum Einsatz kommen. Derzeit gebe es einen "Mischmasch" verschiedener Förderungen, kritisierte der Senator aus Arizona.

US-Wirtschaft beherrscht den Wahlkampf

Die strauchelnde US-Wirtschaft, angeschlagen durch die Immobilienkrise und den steigenden Ölpreis, ist derzeit das Hauptthema des Wahlkampfs und stellt damit auch die Frage nach der weiteren Strategie für den Irak-Krieg in den Schatten. Damit kann McCain im Duell mit Obama seine jahrzehntelange Erfahrung im militärischen Bereich weniger zur Geltung bringen.

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