US-Finanzkrise:Morgan Stanley lässt Börsianer aufatmen

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Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat im ersten Geschäftsquartal im Zuge der Kreditmarktkrise zwar rund ein Drittel weniger verdient, aber immer noch mehr als erwartet.

Börsianer zeigten sich am Mittwoch erleichtert. Am Vortag hatten bereits die Rivalen Goldman Sachs und Lehman Brothers die Märkte mit überraschend guten Geschäftszahlen beruhigt. Damit wächst die Hoffnung, dass die Kreditkrise doch noch eingedämmt und größerer Schaden verhindert werden kann.

Morgan Stanley teilte vor Börsenbeginn mit, der Gewinn aus dem fortlaufenden Geschäft sei im ersten Quartal bis zum 29. Februar auf 1,55 Milliarden Dollar von 2,31 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum gesunken. Der Gewinn je Aktie betrug dabei 1,45 Dollar, während von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten 1,03 Dollar erwartet hatten.

Die Einnahmen der zweitgrößten US-Investmentbank fielen um 17 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar, lagen damit aber ebenfalls über den Erwartungen von durchschnittlich rund 7,3 Milliarden Dollar.

Wall Street reagiert positiv

Die Wall Street nahm die Nachricht positiv auf: Morgan-Stanley-Aktien legten vorbörslich etwa fünf Prozent zu. Am Dienstag hatten die unerwartet guten Geschäftszahlen von Goldman Sachs und Lehman Brothers für eine Kursrally gesorgt, die durch die drastische Zinssenkung der Fed um 75 Basispunkte auf nun 2,25 Prozent noch angefeuert wurde. Davon profitierte auch die Morgan-Stanley-Aktie, die allein am Dienstag schon 19 Prozent an Wert zulegte.

Morgan Stanley ist von der Kreditkrise stark in Mitleidenschaft gezogen worden und musste zuletzt mehr als neun Milliarden Dollar abschreiben. Nun erklärte Konzern-Chef John Mack jedoch, das Management sei zufrieden mit der Art und Weise, wie "Morgan Stanley durch die anhaltenden Markt-Turbulenzen navigiert" sei.

Trotz der turbulenten Märkte habe Morgan Stanley in einer Reihe von Geschäftsfeldern starke Ergebnisse abgeliefert, sagte Mack weiter. Im Vorquartal war Morgan Stanley nach Rekordabschreibungen erstmals in seiner Geschichte in die roten Zahlen gerutscht.

Wie auch andere Häuser musste sich die Bank über neue Gesellschafter eine Kapitalspritze in Milliardenhöhe verschaffen.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/mel/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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