Studie zu Superreichen:63, aus New York und 2,4 Milliarden Euro Vermögen

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Lebt in New York und ist Milliardär: Medien-Mogul Rupert Murdoch. (Foto: REUTERS)

Wie sieht er eigentlich aus, so ein Durchschnittsmilliardär? Einer Studie zufolge ist er männlich, spielt Golf und kommt aus New York. Noch nie gab es so viele Superreiche wie heute, nur in Deutschland schrumpft die Vermögenselite.

Von Benedikt Müller

Er ist 63 Jahre alt, männlich und wohnt in New York. Studiert hat er in Pennsylvania. Nach dem Bachelor hat er in der Finanzbranche gearbeitet. In seiner Freizeit spielt er Golf, fährt Ski und interessiert sich für Kunst. Verheiratet ist er. Und sein Vermögen beläuft sich auf 2,4 Milliarden Euro.

So sieht er aus, der durchschnittliche Milliardär - zumindest, wenn man den Wohlstandsforschern von Wealth-X und der Schweizer Bank UBS glaubt. Sie haben sich zum wiederholten Mal den reichsten Menschen dieses Planeten gewidmet und am Mittwoch ihre Ergebnisse vorgelegt.

Demnach gibt es gut 2300 Menschen auf der Welt, die mehr als eine Milliarde Dollar besitzen. Das sind sieben Prozent mehr als vor einem Jahr - ein Allzeithoch, sagen die Forscher. Zusammengerechnet besitzt die Elite über fünf Billionen Euro, also knapp vier Prozent des weltweiten Vermögens.

Europa - Kontinent der Dollar-Milliardäre

Europa bleibt der Kontinent mit den meisten Dollar-Milliardären. Von Krisenstimmung nichts zu spüren: Die 775 Krösusse des Erdteils haben ihr Vermögen von Juli 2013 bis Juni 2014 im weltweiten Vergleich überdurchschnittlich stark gesteigert. Die Bertelsmann-Stiftung hatte bereits am Montag darauf hingewiesen, dass die Krisenauswirkungen in den südeuropäischen Staaten innerhalb der Gesellschaft nicht gerecht verteilt worden seien.

Der Wealth-X-Studie zufolge war der betrachtete Zeitraum kein gutes Jahr für die deutschen Milliardäre. 25 seien hierzulande aus dem Klub der Dollar-Milliardäre geflogen, schätzen die Forscher, weil das Wirtschaftswachstum geringer ausgefallen sei als in anderen Volkswirtschaften.

Die Stadt mit den meisten Milliardären in Deutschland ist Hamburg - wenngleich die Autoren bemerken, dass sich die Superreichen hierzulande im weltweiten Vergleich besonders abgelegene Wohnorte aussuchten, während etwa in der Türkei fast alle reichsten Menschen in Istanbul lebten.

Auch wenn sich weltweit viele Milliardäre ihr Vermögen selbst aufgebaut haben, weisen die Autoren darauf hin, dass immer mehr Geld vererbt wird.

Das Vermögen der Dollar-Milliardäre steckt fast zur Hälfte in privaten Beteiligungen, gut ein Viertel ist in Aktien angelegt. Knapp 20 Prozent des Besitzes schlummert auf Bankkonten, die restlichen fünf Prozent stecken in Immobilien oder Luxusartikeln.

Der Studie zufolge haben die 2325 reichsten Menschen der Welt ihr Vermögen binnen einen Jahres um fast zwölf Prozent steigern können. Wer von solchem Besitz nur träumen kann, bleibt nur ein Trost: Der Index S&P 1200, der die größten börsennotierten Unternehmen der Welt erfasst, hat im selben Zeitraum um gut 20 Prozent zugelegt. Wenigstens bei den Wachstumsraten kann der durchschnittliche Aktionär also den durchschnittlichen Milliardär überholen.

© SZ vom 18.09.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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