Ramsch-Hypotheken:US-Banken ziehen Lehren aus Immobilienkrise

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Nur rund ein Drittel der amerikanischen Banken haben sich im Geschäft mit Ramsch-Hypotheken engagiert. Viele von ihnen vergeben inzwischen Kredite deutlich restriktiver.

Die Banken in den USA begannen in den vergangenen drei Monaten damit, ihre Bestimmungen für die Vergabe von Immobilienkrediten zu verschärfen.

Dies betrifft vor allem die Regeln für Kreditnehmer, deren Zahlungskraft als unsicher eingestuft wird, wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht der US-Zentralbank (Fed) hervorgeht.

Die Erhebung wirft ein deutliches Schlaglicht auf die Probleme am Immobilienmarkt der USA, der die Finanzmärkte weltweit in Unruhe versetzt hat.

16 der 49 großen Banken betroffen

Die Studie der Fed ergab, dass von 49 großen Banken lediglich 16 im sogenannten Subprime-Markt tätig sind, wie das Hypothekengeschäft mit potenziellen Risiken genannt wird.

Von diesen haben neun in den vergangenen drei Monaten ihre Bestimmungen verschärft. Selbst bei den Kreditnehmern ohne erkennbare Risiken haben zehn Prozent der Banken ihre Bestimmungen für die Vergabe von Hypotheken restriktiver gefasst.

Die Vereinigung der Hypothekenbanken in den USA berichtete kürzlich, dass 15,75 Prozent der Subprime-Kreditnehmer mit ihren Zahlungen seit mindestens 30 Tagen in Verzug seien. Dies bedeutet einen Höchststand.

Die Krise bei den Subprime-Hypotheken hat Schockwellen an den internationalen Aktienmärkten ausgelöst. Aus Sorge um mögliche Liquiditätsengpässe der Geschäftsbanken drückten die Notenbanken in den USA, Europa und Japan Milliardenwerte in den Geldmarkt, auf dem sich die Institute kurzfristig mit Bargeld versorgen.

Bank of Japan entzieht dem Markt wieder Geld

Nach ihren tagelangen Stützungsaktionen entzog die japanische Notenbank den Märkten am Dienstag aber wieder etwas Geld.

Wie die Bank of Japan (BoJ) mitteilte, nahm sie 600 Milliarden Yen (umgerechnet etwa 3,75 Milliarden Euro) aus dem Markt für kurzfristiges Geld, um Überschüsse an Liquidität zu beseitigen.

In den Tagen zuvor hatte die Bank of Japan wie die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed den Banken Kurzfrist-Kredite in Milliardenhöhe gewährt, damit die Geldinstitute vor dem Hintergrund der US-Hypothekenkrise weiter ihren täglichen Geschäften nachkommen konnten.

An den Märkten standen die Zeichen am Dienstag wie bereits am Vortag auf Beruhigung. In Tokio ging der Leitindex Nikkei-225 mit einem Plus von 0,26 Prozent bei 16.845 Zählern aus dem Handel. Der deutsche Leitindex Dax lag im frühen Handel hingegen leicht im Minus.

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