SZ: Wo erfuhren Sie von Lehmans Pleite?
Ackermann: Ich war im Auto unterwegs.
SZ: Was war Ihr erster Gedanke?
Ackermann: Das ist der GAU, den wir schon seit Tagen befürchtet und vor dem wir die zuständigen Stellen eindringlich gewarnt hatten.
SZ: Seien Sie bitte ehrlich: Ahnten Sie, was da auf uns zukommt?
Ackermann: Es war klar, dass der Zusammenbruch einer Bank dieser Größe und mit dieser globalen Vernetzung in der ohnehin schon angespannten Lage schlimme Folgen haben musste. Die Marktteilnehmer wussten plötzlich nicht mehr, welche Bank überhaupt noch sicher war. Das hat das Vertrauen auf den Finanzmärkten fundamental erschüttert.
SZ: Wie hat sich die Welt seitdem aus Ihrer Sicht verändert?
Ackermann: Die Risiken in der Finanzbranche sind uns seitdem noch bewusster geworden. Durch die notwendigen riesigen Rettungsprogramme hat sich das Verhältnis zwischen Markt und Staat deutlich verschoben. Und die Gefahren einer Re-Nationalisierung der Wirtschaft sind spürbar gewachsen.
Eine Woche lang erzählt jeden Tag ein Prominenter, was er dachte, als Lehman pleite ging.