Nachbarn bilden eine Interessengemeinschaft - ob sie wollen oder nicht. Aber manchmal mutieren Freundschaften zu Feindschaften. Mal sind wuchernde Baumwurzeln schuld, mal schreiende Kinder. Aber immer gilt: Die Freiheiten der anderen nicht einschränken, um eigenen Freiheiten auszudehnen.
Was soll aber ein anständiger Nachbar tun, wenn der andere nicht mehr gesprächsbereit ist? "Die Sache ruhen lassen, sich zurückziehen, aber auf jeden Fall weitergrüßen. Das ist das Mindeste an Anstand. Denn trotz der feindlichen Stimmung sollte man den Verhaltensstandard, den das eigene Wertesystem verlangt, nicht unterschreiten", rät Elisabeth Bonneau.
Es ist bestimmt nicht jedermanns Sache, Konflikte ungelöst einzuschläfern. "Aber jeder weitere Versuch, den Streit beizulegen, kann neue Widerstände entstehen lassen", warnt Bonneau.
Zehrt der Lärm allerdings beständig weiter an den eigenen Nerven, kann die nötige Distanz und Gelassenheit nicht aufgebaut werden. Am Ende hilft nur noch: Hausverwaltung, Vermieter oder Rechtsanwalt einschalten.