Die Bank verdiente nach Angaben vom Mittwoch im zweiten Quartal 1,03 Milliarden Dollar oder 0,95 Dollar je Aktie und damit trotz Einmaleinnahmen durch Anteilsverkäufe rund 60 Prozent weniger als im Vorjahr, wie Morgan Stanley am Mittwoch in New York mitteilte.
Mit den Ergebnissen traf das Institut aber weitgehend die Markterwartungen: Von Thomson Financial befragte Analysten hatten im Schnitt mit 0,92 Dollar Gewinn je Aktie gerechnet. Die Aktien gaben in New York vorbörslich rund zwei Prozent nach.
Ein schwaches Geschäft im Investmentbanking und Handel konnte Morgan Stanley nur zum Teil durch andere Geschäfte wie etwa die Vermögensverwaltung wett machen.
Banger Blick in die Zukunft
Konzernchef John Mack räumte ein, dass die schwierige Marktlage und die Zurückhaltung der Kunden deutliche Spuren hinterlassen hätten.
Angesichts der Turbulenzen sei die Bank keine großen Risiken eingegangen und habe sich auf die Stärkung seines Kapitals konzentriert.
Der Verkauf von Firmenvermögen - unter anderem eine spanische Vermögensverwaltung - brachte Morgan Stanley Sondereinnahmen von 1,43 Milliarden Dollar. Branchenexperten zeigten sich enttäuscht, dass die Bank trotzdem einen Gewinneinbruch nicht verhindern konnte.
"Es ist nicht gut, wenn man bis nach Spanien gehen muss, um Geld zu machen", bemerkte US-Analyst Matt McCormick vom Bahl&Gaynor Investment Council und warf die Frage auf: "Wie viele Kaninchen sie wohl noch aus dem Hut zaubern können? Was wird in Zukunft die Gewinne steigen lassen?"
Erst am Dienstag hatte Branchenführer Goldman Sachs deutlich bessere Zahlen als erwartet präsentiert. Die weltweit führende Investmentbank überstand die Finanzkrise bislang vergleichsweise unbeschadet. Wettbewerber Lehman Brothers hatte dagegen am Montag einen Quartalsverlust von 2,8 Milliarden Dollar bekannt gegeben und will die Lücken in der Bilanz mit Hilfe einer milliardenschweren Kapitalerhöhung füllen.