Japan:Ich kaufe Toyota! Und Sony! Und Fuji!

Was benötigt man, um die sechs größten Firmen Japans ins Schwitzen zu bringen? Ein Mann hat gezeigt: Nur einen Internetzugang und sieben Euro Startkapital.

Eine obskure kleine Firma mit umgerechnet sieben Euro Kapital hat die japanische Finanzwelt in Aufregung versetzt: Die vollkommen unbekannte Teramento Corporation erklärte auf der offiziellen Seite der Finanzaufsichtsbehörde, sie habe die Mehrheit an den sechs größten Unternehmen des Landes übernommen und besitze nun 51 Prozent an Toyota, Sony, NTT, Mitsubishi und Fuji im Wert von etwa 129 Milliarden Euro.

Nicht mehrheitlich im Besitz der Firma Teramento: Toyota. (Foto: Foto: Reuters)

Die Unternehmen dementierten umgehend, die Finanzaufsichtsbehörde teilte am Montag mit, es handle sich um eine Falschmeldung. Sie forderte Teramento unter Androhung einer Strafe von umgerechnet 6400 Euro auf, die Anzeige unverzüglich zu entfernen.

Auf der im April vergangenen Jahres gestarteten Internetseite der Finanzaufsichtsbehörde sollen Investoren Beteiligungskäufe veröffentlichen, die fünf Prozent des Kapitals eines börsennotierten Unternehmens überschreiten.

Wie sich am Beispiel Teramento zeigt, kann jede Firma fast ohne Kontrolle irgendwelche Erklärungen auf der Seite veröffentlichen. Dafür genügt die Anmeldung bei der Finanzaufsichtsbehörde. "Wir haben nicht gedacht, dass irgend jemand oder irgend eine Firma dabei auch etwas Böses im Sinn haben könnte", sagte ein Vertreter der Behörde.

Die Beweggründe der Firma Teramento blieben im Dunkeln. "Ich leite ein Unternehmen, aber ich lebe davon, dass ich Gelegenheitsjobs annehme", sagte der Geschäftsführer der Firma dem Blatt Yomiuri Shimbun. Er habe nicht gewusst, dass seine auf der Seite der Finanzaufsicht gemachte Erklärung auch veröffentlicht werde.

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