Hypo Real Estate:Aktionärsschützer wollen Konzernspitze entmachten

Aktionärsschützer fordern die Ablösung der Hypo-Real-Estate-Spitze. Der Vorwurf: Vertrauensbruch.

Nach den hohen Abschreibungen der Hypo Real Estate auf ein US-Wertpapierportfolio und ihrem dramatischen Kurseinbruch haben Aktionärsschützer eine Ablösung des Vorstands der Münchner Immobilienbank gefordert.

Die Hypo-Real-Estate musste eine Abschreibung in dreistelliger Millionenhöhe bekanntgeben. (Foto: Foto: dpa)

Der Aufsichtsrat solle das Management zum Verlassen seiner Posten drängen, sagte der Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), Lothar Gries, der Berliner Zeitung. Monatelang davon zu sprechen, nicht von der Finanzkrise betroffen zu sein, und dann plötzlich eine Abschreibung in dreistelliger Millionenhöhe bekanntzugeben, sei ein skandalöser Vorgang.

"Gipfel der Unverfrorenheit"

"Das ist ein Vertrauensbruch, der die gesamte Branche runterzieht." Der "Gipfel der Unverfrorenheit" sei es, wenn sich dann auch noch die Vorstände nach dem Kurssturz am selben Tag im großen Stil mit Aktien eindeckten, kritisierte Gries. "Auch wenn dieses Verhalten nicht justiziabel ist, so springt man nicht mit dem Geld der Anleger um", sagte der Aktionärsschützer.

Die Hypo Real Estate hatte am Dienstag eingeräumt, 390 Millionen Euro abschreiben zu müssen, was auch das Konzernergebnis für 2007 verhagelte. Zuvor hatte die Bank stets betont, von der Krise am US-Hypothekenmarkt und den Turbulenzen an den Börsen nicht betroffen zu sein. Die Aktie war daraufhin um 35 Prozent eingebrochen.

Die Manager des Immobilienfinanzierers hatten nach dem Kurssturz der Aktie ihre eigenen Bestände aufgestockt.

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