Das Hochwasser macht keinen Halt: Es weicht Dämme auf und reißt sich eigene Weg ins Land. Keller und Häuser laufen voll, schlimmesten Fall bleiben nur noch Ruinen zurück.
In den vergangenen Tagen haben die Betroffenen schon hinnehmen müssen, dass die Standard-Wohngebäude- und Hausratsversicherung nicht greift bei Hochwasser. Sie schützen nur für Leitungswasserschäden. Regen und Hochwasser bleiben unversichert. Nur alte DDR-Wohngebäudeversicherungen decken Elementarschäden wie Überschwemmungen, Hochwasser, Erdrutsch, Felssturz oder Bodensenkungen. Auch alte erweiterte Haushaltsversicherung der ehemals staatlichen Versicherung schützt noch.
Heizöl im Wasser
Große Probleme bereiten die unzähligen umgestürzten und undichten Öltanks: "Das Wasser fließt zunächst in die Keller, dann tritt es in Öl- Tanks ein und schwemmt sie auf", sagte Rainer Hirschfeld vom Technischen Hilfswerk (THW) Bayern. Aus überfluteten Kellern muss das gefährliche Gemisch aus Wasser und Öl abgepumpt und in mobilen Anlagen getrennt werden. Das THW versuche, ausgetretenes Öl mit Schläuchen aufzusaugen. Anschließend müsse es in Spezialdeponien entsorgt werden. In der Regel sei das Gemisch aus Öl und Wasser allerdings in den Kellern geblieben. Das THW setze in diesen Fällen Öl-Bindemittel ein. So könne eine Verschmutzung der Umwelt verhindert werden.
"Hauseigentümer mit Heizöltanks müssen eine Gewässerschadenhaftpflicht-Versicherung abgeschlossen haben, damit sie nicht den Schaden zahlen müssen", warnt die Verbraucherzentrale Sachsen. Nur dann kann der Eigentümer aufatmen: Sie zahlt, wenn eine Flutwelle den Heizöltank weggerissen hat und dabei leck schlägt. Ohne Versicherung muss der Eigentümer mit sehr hohen Summen rechnen, um verseuchtes Erdreich oder Trinkwasser zu entsorgen. "Es spielt keine Rolle, wer Schuld hat. Der Eigentümer muss zahlen", klärt Andrea Hoffmann von der Verbraucherzentrale Sachsen auf.
Informationen über Versicherungsschutz
Die Verbraucherzentrale Sachsen informiert über Versicherungsschutz bei Umweltschäden.