Halifax Bank of Scotland:Aktien stürzen brutal ab

Der Aktienkurs der HBOS ist um fast 20 Prozent eingebrochen - die Finanzaufsicht in London will nun verschärft falsch gestreuten Spekulationsgerüchten nachgehen.

Nach dem Einbruch der Aktie von Englands größter Hypothekenbank HBOS will die britische Finanzaufsicht gegen möglicherweise absichtlich gestreute, falsche Gerüchte vorgehen. Die Aufsicht werde nicht dulden, dass Händler Spekulationen streuten und somit die Krise am Finanzmarkt ausnutzten, warnte die Financial Services Authority (FSA) in London.

Halifax Bank of Scotland, kurz HBOS - ist die größte Hypothekenbank Großbritanniens ein Opfer von Börsenspekulanten? (Foto: Foto: dpa)

"Es gab in den vergangenen Tagen an der Londoner Börse eine Serie komplett unbegründeter Gerüchte über britische Finanzinstitute, von denen manche von Baisse-Spekulationen begleitet waren", sagte Sally Dewar, Vorstandsmitglied der FSA, ohne sich auf ein konkretes Institut zu beziehen.

Börsenspekulanten nur Trittbrettfahrer?

Ausschlaggebend für die Reaktion waren Spekulationen, dass sich die Hypothekenbank bei der Bank of England frisches Geld besorgen wolle und deshalb Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Notenbank ihre freien Tage über Ostern hätten absagen müssen.

HBOS selbst wies die Gerüchte zurück. Die Papiere des Unternehmens büßten dennoch zeitweise 17 Prozent an Wert ein und fielen auf ihren tiefsten Stand aller Zeiten. Am Nachmittag notierten sie immer noch 3,4 Prozent im Minus. Auch die Aktien der Konkurrenten Alliance & Leicester und Bradford & Bingley mussten Abschläge hinnehmen.

Händler verwiesen darauf, dass die Spekulationen die Nervosität um die negativen Auswirkungen der Finanzkrise wieder entfacht hätten. "Jede schlechte Nachricht wird aufgebauscht, wenn die Märkte so stark fallen, und jeder springt auf das Trittbrett auf", sagte CMC-Marktanalyst James Hughes.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/sme/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: