Gewinneinbruch bei Berkshire Hathaway:Krise trifft Börsenguru

Lesezeit: 1 min

Bislang bewies Warren Buffett vor allem in schwierigen Zeiten einen sicheren Instinkt - nun leidet ausgerechnet die Gesellschaft des gewieften Finanzgurus unter den Folgen der Kreditkrise.

Jan Mallien

Die erfolgsverwöhnten Aktonäre der Buffett-Holding Berkshire Hathaway durchleben derzeit schwierige Zeiten: Seit die Aktie des Unternehmens am 10. Dezember 2007 ihren Höchststand erreichte, ist das Papier um fast 20 Prozent eingebrochen - und damit stärker als der Gesamtmarkt.

Der reichste Mann der Welt bekommt die Fianzkrise zu spüren. (Foto: Foto: AP)

Quartalsergebnis eingebrochen

Bereits Anfang des Jahres hatte sich Buffett in einem Brief an die Aktionäre gewandt und fallende Renditen im wichtigen Versicherungsgeschäft prognostoziert.

Die Ergebnisse des ersten Quartals fielen entsprechend enttäuschend aus: Der Gewinn des Unternehmens brach um 64 Prozent ein. Die Finanzkrise machte sich vor allem durch Verluste im Derivatehandel und einen sinkenden Wert der Baubeteiligungen bemerkbar.

Auch der scharfe Wettbewerb im Versicherungsgeschäft und die daraus resultierenden sinkenden Prämien wirkten sich negativ aus. Berkshire-Hathaway kontrolliert rund 70 Tochterunternehmen. Neben Versicherern gehören auch Restaurantketten, Versorger und Großhandelskonzerne zu dem großen Portfolio.

In der Vergangenheit war es Buffett in Krisenzeiten immer wieder gelungen, den Märkten zu trotzen, und auch in einem schwierigen Umfeld Gewinne zu erzielen.

Nachfolge geregelt

Als die New-Economy Blase platzte und der S&P 500 Index im Jahr 2002 um 22,1 Prozent nachgab, stieg die Berkshire-Hathaway-Aktie um zehn Prozent. Seit Mitte der 60er Jahre legte der Kurs im Mittel um 21 Prozent zu, der S&P 500 Index entwickelte sich hingegen mit nur rund zehn Prozent deutlich langsamer.

Bereits mehrfach gab es Gerüchte über einen möglichen Rückzug Buffetts. Für diesen Fall ist die Nachfolgekür intern offenbar bereits geregelt. Schon vor längerer Zeit hat Buffett mitgeteilt, dass für die Position als Vorstandschef drei interne Kandidaten jederzeit bereit stünden. Zudem gebe es vier externe Kandidaten für den Job des Investmentmanagers.

© sueddeutsche.de/jpm/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: