Finanzmärkte:Weltweiter Ausverkauf am Aktienmarkt

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Nach dem Crash in China sind die Aktienkurse weltweit eingebrochen - auch die US-Börsen leiden unter dem Kursrutsch in Fernost.

Thomas Öchsner

Der Kurseinbruch an der Börse in Schanghai und schwache amerikanische Konjunkturzahlen haben am Dienstag weltweit zu deutlichen Kursverlusten an den Aktienmärkten geführt. Vor allem bei deutschen Nebenwerten, die zuvor besonders hohe Gewinne erzielt hatten, kam es zu starken Einbußen.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) rutschte um 2,96 Prozent auf 6820 Punkte ab. Am stärksten war das Minus beim TecDax, er verlor 6,23 Prozent auf 817 Zähler. Der Technologieindex war seit Anfang 2006 um 46 Prozent gestiegen.

Die Mittel- und Kleinwerte im MDax und SDax verringerten sich um knapp fünf Prozent. Im Verlauf gaben auch die Börsen in Nord- und Südamerika deutlich ab. In New York rutschte der Dow-Jones-Index um zeitweise vier Prozent.

Platz die China-Blase?

Besonders litt der US-Baugerätehersteller Caterpillar, auch die Kurse an der Computerbörse Nasdaq gaben ab. "Wir haben es hier mit einer heftigen Korrektur in China zu tun, und das hat den Ausverkauf verursacht", sagte ein Analyst.

Zuvor hatte die Börse in Schanghai nur einen Tag nach einem neuen Rekordhoch mit einem Verlust von knapp neun Prozent den größten Kurseinbruch seit zehn Jahren verzeichnet. "Die Investoren sind verunsichert und fürchten, in China könnte eine Blase platzen", begründete ein Händler die Einbußen.

Ein überraschend deutlicher Rückgang der US-Auftragseingänge für Gebrauchsgüter beschleunigte am Nachmittag die Talfahrt der Kurse. Hinzu kamen Äußerungen des früheren US-Notenbankchefs Alan Greenspan. Er hatte vor einer Rezession in den USA gegen Ende des Jahres gewarnt.

Das nährte die Befürchtung, die US-Wirtschaft könne stärker abkühlen als bisher gedacht. Der Dollar-Kurs gab deshalb weiter nach: Die US-Währung fiel auf ein Zwei-Monats-Tief. Der Euro kostete 1,3245 Dollar nach 1,3182 Dollar am Vorabend in New York. "Der Dollar-Ausverkauf wird weitergehen", sagte ein Devisenhändler.

© SZ vom 28.02.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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