Finanzkrise:KfW rutscht in Verlustzone

Nach dem Desaster der Millionen-Überweisung an die insolvente Lehman-Bank rechnet KfW-Chef Schröder mit roten Zahlen für dieses Jahr. Die Höhe des Verlustes behielt er aber für sich.

Nach der millionenschweren Überweisungspanne an die insolvente US-Investmentbank Lehman und Belastungen wegen der inzwischen verkaufte Mittelstandsbank IKB rechnet die staatliche KfW-Bank für das Gesamtjahr 2008 mit roten Zahlen. "Ich fürchte, dass wir schwarze Zahlen nicht schaffen werden, eben wegen der IKB- und auch der Lehman-Belastungen", sagte KfW-Chef Ulrich Schröder dem Handelsblatt.

Die KfW kündigt ein verschärftes Risikomanagement an. (Foto: Foto: dpa)

Zur Höhe des Verlustes wollte sich Schröder nicht äußern. Dies hänge von der Entwicklung der Finanzkrise und der Bewertung des Wertpapierbestands ab. Sein Ziel sei es jedoch, alle Altlasten noch im Jahresabschluss 2008 zu verarbeiten. Schon im vergangenen Jahr hatte die KfW-Bank mit einem Konzernverlust von 6,2 Milliarden Euro das größte Minus in ihrer 60-jährigen Unternehmensgeschichte eingefahren.

Als Konsequenz aus dem Überweisungsdebakel an die zusammengebrochene US-Bank Lehman, das die KfW voraussichtlich rund 350 Millionen Euro kosten wird, kündigte Schröder ein verschärftes Risikomanagement und eine konservativere Anlagepolitik der Staatsbank an.

Zwar müsse die KfW, wie andere Banken auch, Liquidität in Form von Wertpapieren vorhalten. "Aber eine Förderbank muss sich bei der Auswahl ihrer Wertpapiere sehr konservativ verhalten, das tun wir auch bereits. Wir sind aber gut beraten, vor dem Hintergrund der Erfahrungen der aktuellen Situation unsere Geschäftspolitik noch konservativer zu fahren."

Einen vielfach geforderten Verkauf der Export- und Projektfinanzierungstochter Ipex lehnte Schröder ab. "Wenn uns die ertragsbringende Ipex abhanden käme, gingen uns auch wichtige Erträge für das Fördergeschäft verloren." Dies würde bedeuten, das der Bund den Etat dafür aufstocken oder die Förderung eingeschränkt werden müsse.

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