Deutschland:Der Club der 107 Milliardäre

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Einmal im Jahr legt das "Manager Magazin" seine Liste der reichsten Deutschen vor - und überrascht damit auf den ersten Blick.

Henning Hinze

Keine Spur von Namen wie dem des DaimlerChrysler-Chefs Dieter Zetsche oder Porsche-Boss Wendelin Wiedeking. Die Spitzenverdiener unter den Vorstandsvorsitzenden mögen zweistellige Millionenbeträge im Jahr bekommen, im Vergleich zu den wirklich Reichen des Landes sind sie arm.

Mindestens 250 Millionen Euro sind für einen Platz auf der Liste der Reichen nötig - mit diesem Vermögen ist Roland Berger, der Gründer der gleichnamigen Unternehmensberatung, auf Platz 300 notiert.

Wie immer: Karl und Theodor Albrecht

An der Spitze der Liste stehen seit Jahren die Aldi-Brüder: Aldi-Süd-Besitzer Karl Albrecht mit einem Vermögen von 16,1 Milliarden Euro, sein Bruder, der Aldi-Nord-Besitzer Theodor Albrecht, mit 16,05 Milliarden Euro.

Auf Platz drei ist mit einem Vermögen von 10,25 Milliarden Euro mit Lidl-Gründer Dieter Schwarz der dritte große Mann des deutschen Billig-Einzelhandels notiert. Erst danach kommen die Vertreter der alten deutschen Industriedynastien wie Susanne Klatten mit einem Vermögen von 7,75 Milliarden Euro, die Familie Porsche oder die früheren Tchibo-Besitzer Günter und Daniela Herz.

Insgesamt 107 Einzelpersonen oder Familien bescheinigt das Magazin ein Vermögen von mindestens einer Milliarde Euro - der ärmste unter den Milliardären ist Bofrost-Erfinder Josef Boquoi.

Allerdings: Keiner der Aufgelisteten dürfte sein Vermögen genannt haben. Und das steckt oft in Firmen, deren genauer Wert unbekannt ist, weil sie wie zum Beispiel Aldi an keiner Börse notiert sind und nur allgemein gehaltene Jahresabschlüsse veröffentlichen. Wie genau die Schätzungen sind, ist deshalb unklar.

Zur Befriedigung der Neugier sind die genauen Zahlen aber ohnehin weniger wichtig als die Namen. So listet das Magazin beispielsweise 24 Personen mit einem Vermögen von gerundeten 400 Millionen Euro auf - darunter den Erben und Kunstsammler Friedrich Christian "Mick" Flick und den rustikalen Prinz Ernst August von Hannover.

Gedanken über die Verwendung seines Geldes muss der sich übrigens nicht machen: Es steckt in kaum verkäuflichen Schlössern und Ländereien.

© SZ vom 11.10.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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