Bei Vorstandssitzungen benötigt die Deutsche Bank demnächst wohl vier weitere Sessel. Denn Deutschlands größte Privatbank möchte einem Magazinbericht zufolge die Zahl ihrer Vorstände verdoppeln.
Der Aufsichtsrat wolle am kommenden Dienstag beschließen, die Londoner Investmentbanker Anshu Jain und Michael Cohrs sowie den für das Privatkundengeschäft zuständigen Topmanager Rainer Neske und Deutschlandchef Jürgen Fitschen in den Vorstand zu berufen, berichtete das Manager Magazin am Donnerstag ohne Nennung von Quellen auf seiner Internetseite. Ein Sprecher der Bank wollte den Bericht auf Anfrage von sueddeutsche.de nicht kommentieren.
Stärkung des Vorstands
Derzeit besteht der Vorstand des größten deutschen Geldhauses aus vier Personen: Neben Konzernchef Josef Ackermann sitzen noch Risikovorstand Hugo Bänziger, Finanzchef Stefan Krause und der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Hermann-Josef Lamberti im obersten Führungszirkel der Deutschen Bank.
Die vier Manager, die laut dem Magazin nun in den Vorstand aufrücken sollen, sind bisher Mitglieder des sogenannten Group Executive Committee (GEC). Dieses hatte Ackermann nach angelsächsischem Vorbild 2002 eingeführt.
Mit der Entscheidung, die Zahl der Vorstände zu erhöhen, vollziehe die Deutsche Bank eine Abkehr vom bisherigen Führungsmodell. "In den vergangenen Jahren fielen die wichtigsten Entscheidungen der Bank meist im GEC, in dem die Leiter der wichtigsten Sparten versammelt waren", hieß es dem Bericht weiter. "Anders als der Vorstand muss dieses Gremium nicht dem Aufsichtsrat der Bank Rede und Antwort stehen. Der maßgeblich von Aufsichtsratschef Clemens Börsig vorangetriebene Umbau soll nun wieder die Kompetenz des Vorstands stärken."