Brasilien bohrt nach Öl:Milliardenschatz im Meer

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Eine neue Öl-Supermacht entsteht: Brasilien beginnt mit der Ausbeutung eines neuen Mega-Ölfeldes. Doch der Zeitpunkt ist ungünstig - denn seit Wochen sind die Preise auf Talfahrt.

Die Menge ist gewaltig: 55 Milliarden Barrel Öl lagern unter dem Meeresboden vor dem brasilianischen Bundesstaat Espirito Santo. Unter einer dicken Salzschicht zwar, doch die Vorkommen würden theoretisch ausreichen, um die gesamte Welt zwei Jahre lang mit Öl zu versorgen.

Petrobras-Plattform vor Brasilien: Neue Öl-Supermacht. (Foto: Foto: AP)

Nun wird das Ölfeld gemolken. Der brasilianische Konzern Petrobras hat mit der Förderung begonnen. Bei der Feierstunde nahmen Präsident Luiz Inacio Lula da Silva und Manager von Petrobras die Anlage symbolisch in Betrieb. Das Ölfeld Jubarte liegt im Meer nordöstlich von Rio de Janeiro - und es gibt weitere Vorkommen, die Brasilien zu einer neuen Öl-Supermacht machen könnten. In den Küstengewässern Brasiliens liegen noch weitere, teils noch größere Ölfelder.

So werden die Brasilianer künftig möglicherweise den Ölpreis stärker unter die Lupe nehmen als bisher. Und auf den internationalen Märkten tut sich einiges. Seit Wochen kennt der Preis für Rohöl nur eine Richtung - und zwar steil nach unten.

Geringere Nachfrage

Nach dem Abebben der Sturmgefahr in den USA ist der Ölpreis erneut gesunken. Im frühen Handel kostete ein Barrel der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Oktober 109,13 Dollar und damit 58 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 41 Cent auf 107,93 Dollar. Die nachlassende Stärke des Tropensturms Gustav hatte den Ölpreis am Dienstag zeitweise auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten gedrückt.

Grund für den Preissturz ist die schwächere Entwicklung auf den Weltmärkten. "Es ist die Wirtschaft - jeder ist besorgt über die Nachfrageentwicklung", sagte Robert Nunan von Mitsubishi. Kurzfristig hätten der Sturm Gustav sowie die politischen Spannungen zwischen Russland und dem Westen im Zwist um die Lage in Georgien die Entwicklung an den Ölmärkten überlagert. Nun gewinne wieder die zu erwartende geringere Nachfrage wegen der globalen Abschwächung des Wirtschaftswachstums die Oberhand.

© sueddeutsche.de/AP/dpa/tob/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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