Banken in den USA:Bloß kein Geld vom Staat

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Während in Deutschland noch über Staatshilfen gestritten wird, setzen die Kreditinstitute in den USA alles daran, sie schnell wieder loszuwerden. Der Vorteil: Die Gehältergrenzen sind wieder offen.

Die US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley haben Kreisen zufolge die Rückzahlung staatlicher Hilfen in Höhe von insgesamt 20 Milliarden Dollar (14,75 Milliarden Euro) beantragt.

Wer kein Geld vom Staat bekommt, darf auch die Höhe der Managergehälter wieder frei bestimmen. (Foto: Foto: AP)

Die Gesuche lägen vor, hieß es in den Kreisen, die mit der Lage vertraut sind. Auch andere Institute wollten Staatsgeld erstatten.

Kein zusätzlicher Kapitalbedarf erwartet

Zuvor hatte die Financial Times berichtet, Goldman Sachs, JPMorgan Chase und American Express gehörten voraussichtlich zu den ersten, die die Zuschüsse aus dem Bankenhilfsprogramm TARP zurückerstatten wollten.

Dem Stresstest der Regierung zufolge haben die drei Institute auch bei einer Verschärfung der Rezession keinen zusätzlichen Kapitalbedarf. Dies gilt als Voraussetzung für die Rückzahlung, mit der sich die Häuser auch von Regierungsvorgaben wie Einschränkungen bei Managergehältern lösen.

Morgan Stanley und Goldman Sachs haben im Oktober jeweils zehn Milliarden Dollar erhalten, JPMorgan 25 Milliarden Dollar und American Express im Januar 3,4 Milliarden Dollar. Die Banken nahmen keine Stellung zu den Berichten.

4000 Stellen weniger

Unterdessen streicht Kreditkartenanbieter American Express wegen der Krise weitere 4000 Stellen.

Damit müssten rund sechs Prozent aller Mitarbeiter gehen, teilte das Unternehmen am Montag in New York nach Börsenschluss mit.

Durch diesen Schritt sollen die Personalkosten im weiteren Jahresverlauf noch um 125 Millionen Dollar (92 Millionen Euro) gedrückt werden. Im Gegenzug rechnet der Konzern wegen des Stellenabbaus mit Einmalkosten von 117 bis 163 Millionen Dollar nach Steuern.

Diese werden im zweiten Quartal verbucht. Insgesamt will der US-Finanzkonzern die Kosten in diesem Jahr mit dem neuen Sparprogramm um 800 Millionen Dollar drücken. Der Löwenanteil soll mit 500 Millionen durch gekürzte Ausgaben für das Marketing und anderen Investitionen kommen.

Die am Montag angekündigten Schritte kommen zu dem im Oktober 2008 angekündigten Sparprogramms dazu. Damals hatte American Express unter anderem den Abbau von 7000 oder zehn Prozent der Stellen angekündigt.

© sueddeutsche.de/Reuters/AP/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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