Allianztochter:Dresdner Bank macht Verluste

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Die internationale Finanzkrise hat das Allianz-Sorgenkind Dresdner Bank im ersten Quartal tief in die roten Zahlen gestürzt.

In den ersten drei Monaten habe die Bank einen Verlust von 513 Millionen Euro verbucht, nach einem Gewinn von 612 Millionen Euro vor einem Jahr, teilte die Allianz SE am Freitag in München mit. Bei "strukturierten" Finanzprodukten (ABS) musste die Dresdner Wertberichtigungen von 845 Millionen Euro vornehmen. Im Konzern sorgten das schwache Börsenumfeld und die Belastungen der Tochter in den ersten drei Monaten für einen Gewinneinbruch um fast zwei Drittel auf 1,15 Milliarden Euro.

Nur eingeschränkte Aktienkäufe

Die Allianz hatte sich wegen der Kapitalmarktschwäche nach eigenen Angaben bei Aktienverkäufen bewusst eingeschränkt. Dadurch hätten die Realisierungsgewinne um 1,8 Milliarden Euro unter dem Vorjahreszeitraum gelegen, hieß es. Damals hatte sich der Konzern unter anderem von Aktien des Autobauers BMW, des damaligen KarstadtQuelle-Konzerns sowie der Münchener Rück getrennt und insgesamt 2 Milliarden Euro an Realisierungsgewinnen eingefahren.

Im ihrem operativen Geschäft spürte die Allianz die Finanzkrise im ersten Quartal beispielsweise durch gesunkene Kapitalanlageergebnisse in der Lebens- und Krankenversicherung sowie einen niedrigeren Provisionsüberschuss im Bankgeschäft. So ging das operative Ergebnis in der Lebens- und Krankenversicherung um gut ein Fünftel zurück auf 589 Millionen Euro. Dagegen konnte die Allianz das operative Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung deutlich um fast 17 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro steigern .

Das operative Ergebnis des Konzerns fiel in den ersten drei Monaten mit 1,86 Milliarden Euro um rund eine Milliarde Euro niedriger aus als im Vorjahr. Auch beim Gesamtumsatz musste die Allianz einen Rückgang um 5,7 Prozent auf 27,7 Milliarden Euro vermelden.

Allianz-Aktien geben nach

An seinem Ziel, bis 2009 das operative Ergebnis im Schnitt um jeweils 10 Prozent zu steigern, hielt das Unternehmen fest. Allerdings werde es umso schwieriger, dieses Ziel zu erreichen, je länger die Krise anhalte, erklärte Allianz-Vorstand Helmut Perlet. "Obwohl wir eine leichte Entspannung auf den US-Hypothekenmärkten und den Aktienmärkten sehen, bleibt es schwer vorherzusagen, wann sich die Turbulenzen an den Märkten legen werden." Man bleibe aber "optimistisch, denn die Kennzahlen zeigen, dass das Unternehmen in sehr guter Verfassung ist und wir bestens positioniert sind für die Rückkehr normaler Marktbedingungen."

Die Papiere der Allianz, die wegen hoher Verluste der Tochter Dresdner Bank rote Zahlen geschrieben hatte, gaben 1,4 Prozent auf 128,55 Euro. Der weltgrößte Versicherer AIG hatte am Vorabend einen Rekordminus bekannt gegeben.

© sueddeutsche.de/dpa/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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