Allianz feiert sich selbst:Der bestverdienende deutsche Konzern

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Die Allianz hat - mitten im Umbau - im vergangenen Jahr so viel wie nie zuvor verdient.

Der Versicherungskonzern Allianz will nach einem Rekordgewinn von mehr als sieben Milliarden Euro im Umbau-Jahr 2006 auch in den kommenden Jahren kräftig zulegen. Das operative Ergebnis soll von 2007 bis 2009 jeweils in einer Größenordnung von durchschnittlich zehn Prozent wachsen, sagte Allianz-Chef Michael Diekmann am Donnerstag in München. "Wir haben unsere ambitionierten Ergebnisziele für 2006 nicht nur erreicht, sondern auch alle deutlich übertroffen. Was wir versprochen haben, haben wir geliefert, und wir werden dies auch in den kommenden Jahren tun."

Günstiger Schadenverlauf

Im vergangenen Jahr sprang das operative Ergebnis des Konzerns vor allem dank guter Geschäfte in der Schaden- und Unfallversicherung von 8,0 Milliarden Euro im Vorjahr auf knapp 10,4 Milliarden Euro. Dabei profitierte die Allianz von einem günstigen Schadenverlauf mit wenigen Naturkatastrophen. Beim Überschuss, der von 4,38 Milliarden auf den Rekordwert von 7,02 Milliarden Euro kletterte, kam der Allianz auch ein Steuereffekt von 500 Millionen Euro zugute.

Die Allianz dürfte damit der deutsche Konzern mit dem höchsten Gewinn gewesen sein. Der Gesamtumsatz der Gruppe blieb nahezu konstant bei 101,1 Milliarden (Vorjahr: 100,9 Mrd) Euro. Die Aktionäre sollen von der guten Geschäftsentwicklung durch eine kräftige Dividendensteigerung profitieren. Für 2006 schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Ausschüttung von 3,80 Euro je Aktie vor, nach zwei Euro im Vorjahr.

"Unsere Konzentration auf Ergebniswachstum zahlt sich aus", sagte Diekmann. Mit dem tief greifenden Konzernumbau, der die Verschmelzung der italienischen RAS auf die Allianz, die Umwandlung in eine Europäische Gesellschaft (Societas Europaea/SE) sowie die Bündelung des deutschen Versicherungsgeschäfts umfasste, sei im vergangenen Jahr sehr viel auf den Weg gebracht worden.

"2006 war ein Jahr konsequenten Wandels", erklärte der Allianz-Chef. "Der Erwerb aller Aktien unserer Tochterunternehmern AGF und Allianz Leben durch die Allianz ist der nächste logische Schritt." So festige man die Voraussetzungen für ein nachhaltiges Ergebniswachstum in den Kernmärkten.

Als wichtigster Ertragsbringer für die Allianz erwies sich auch im vergangenen Jahr die Schaden- und Unfallversicherung, deren operatives Ergebnis um fast 22 Prozent auf knapp 6,3 Milliarden Euro zulegte. Der günstige Schadenverlauf machte sich bei der Schaden-Kosten-Quote bemerkbar, die von 94,3 Prozent im Vorjahr auf 92,9 Prozent gedrückt werden konnte.

Die Quote bezeichnet das Verhältnis von Schadenaufwendungen und Kosten zu den Prämieneinnahmen. Je weiter sie unter 100 Prozent liegt, desto profitabler arbeiten Versicherer.

Den kräftigsten Sprung verzeichnete der Konzern im maßgeblich von der Tochter Dresdner Bank geprägten Bankgeschäft, dessen operatives Ergebnis verdoppelt werden konnte auf 1,42 Milliarden (Vorjahr: 704 Mio) Euro.

Auch in der Lebens- und Krankenversicherung sowie bei der Vermögensverwaltung legte das operative Ergebnis jeweils zweistellig zu. Für die Dresdner gab Diekmann das Ziel einer Rendite auf das Risikokapital von durchschnittlich mehr als 15 Prozent pro Jahr aus. Im vergangenen lag diese Rate bei 9,2 Prozent.

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