Weniger Spielekonsolen:Gescheitert an der Drei-Millionen-Hürde

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Im August waren die Hersteller noch optimistisch: Mehr als drei Millionen Spielekonsolen wollten Sony, Nintendo und Microsoft zusammen verkaufen. Der Plan ist zwar fehlgeschlagen, Grund zur Freude gibt es dennoch.

Die auf das Frühjahr 2007 verschobene Markteinführung der Playstation 3 von Sony in Europa hat dazu geführt, dass die Hersteller von Spielekonsolen in diesem Jahr in Deutschland weniger Geräte als erwartet absetzen konnten.

Nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) wurden vermutlich insgesamt rund 2,5 Millionen Einheiten verkauft. Im August war man noch davon ausgegangen, dass erstmals die 3-Millionen-Marke geknackt werden könnte.

Dennoch trugen die Spielekonsolen mit einem Umsatzplus von 36 Prozent erheblich zum Boom auf dem Markt für Unterhaltungselektronik bei. Auch im Internethandel vor Weihnachten gehörten die Spielekonsolen zu den absoluten Rennern.

Wachsender Markt

Bei einer repräsentativen Befragung unter 1000 Konsumenten wurde laut Bitkom festgestellt, dass 14 Prozent eine Konsole erwerben wollten. Damit nahmen die Spielekonsolen nach MP3-Playern (24 Prozent) und Digitalkameras (20 Prozent) den dritten Platz in der Rangliste der beliebtesten digitalen Weihnachtspräsente in diesem Marktsegment ein.

Der Markt der so genannten Consumer Electronics wuchs laut Bitkom im laufenden Jahr um 8,4 Prozent. Interessant war, dass in der genannten Umfrage jeder vierte Befragte angab, er verschenke die Geräte vor allem deshalb, weil er sie selbst nutzen möchte.

Dazu passen auch die Beobachtungen des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), wonach bei den Spielen im Computer- und Konsolenbereich der aktuelle Trend Richtung Familienunterhaltung geht.

Preise unter Druck

"Die neuen Spielkonsolen und Spielkonzepte wie Karaoke-, Musik- und Rätselspiele animieren Eltern und Kinder gemeinsam Unterhaltungssoftware zu erleben", so der BIU. Damit leiste die Industrie einen wertvollen Beitrag zur generationsübergreifenden Freizeitgestaltung und zur Vermittlung von Medienkompetenz in den Familien.

Der BIU berichtet auch von einem deutlichen Zuwachs bei der verkauften Software. Zwar liegen dem Verband momentan erst die Halbjahreszahlen für 2006 vor, diese aber zeigen den Aufwärtstrend: Bis Juni waren 19,7 Millionen PC- und Konsolenspiele im Wert von 469 Millionen Euro über die Ladentische gegangen, was einer Steigerung von 2,9 Prozent entsprach.

Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 19,1 Millionen Spiele gewesen, die 466 Millionen Euro in die Kassen spülten. Im Jahr 2005 wurden laut BIU insgesamt 41,2 Millionen Computer- und Konsolenspiele an den Verbraucher gebracht. Für die Verbraucher erfreulich war im laufenden Jahr die Tatsache, dass die Preise für PC- und Konsolenspiele um bis zu neun Prozent fielen.

© Süddeutsche Zeitung vom 27.12.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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