Webdienst zum Lesen:Wikipedia startet im Buchformat

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Den Brockhaus kann man seit Ewigkeiten als meterlange Printausgabe ins Regal stellen. Die Encyclopaedia Britannica ebenfalls. Und Wikipedia? Nun ja, jeder fängt mal klein an. So auch die kostenlose Online-Enzyklopädie, von der der erste Band seit kurzem im Handel ist.

Hans-Christian Dirscherl

Zuerst gab es Wikipedia nur online. Dann kam die CD, dann die DVD. Und Anfang Dezember ist die Buchreihe zur kostenlosen Enzyklopädie gestartet. Der erste Band "Wikipedia - Das Buch" enthält allerdings keine Lexikoninhalte, sondern informiert stattdessen über die Geschichte und Funktionsweise von Wikipedia. Mit diesem Rüstzeug werden Wikipedia-Neueinsteiger schnell zu Profis.

Neben den mehr handwerklichen Tipps beispielsweise wie man einen verständlichen Text erstellt oder korrekte Links einfügt stehen ganz besonders die in den letzten Wochen vielfach diskutierten Bereiche Urheberrecht und das korrekte Zitieren von Quellenangaben im Mittelpunkt.

Außerdem behandelt das Buch die Vermeidung von Konflikten zwischen Autoren mit unterschiedlichen Ansichten zu einem Thema. Denn einer der Hauptvorteile von Wikipedia ist zugleich auch eine Schwachstelle: Nämlich die Tatsache, dass jeder einen Artikel ändern kann und es so zu Streitigkeiten aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen eines Themas kommen kann.

Zudem ist es möglich, falsche und diffamierende Inhalte in einen Wikipedia-Artikel einzufügen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Fall John Seigenthaler, der fälschlicherweise in Zusammenhang mit den Attentaten auf die Kennedy-Brüder gebracht wurde.

Damit es aber nicht beim trockenen Vermitteln von Hintergrundwissen zum Lexikon bleibt, liegt dem ersten Wikipress-Band auch die Wikipedia-DVD 2005/2006 bei.

Wikipedia - Das Buch mit DVD-ROM kostet 9,90 Euro und ist der erste Band der neuen Taschenbuchreihe Wikipress, in der demnächst weitere ausgewählte Themen aus der Online-Enzyklopädie erscheinen werden.

Im Februar 2006 soll es mit Büchern über Computersicherheit, Fahrräder, die Färöer-Inseln, Sonnensysteme und die Antarktis weiter gehen. Geplant sind auch Printausgaben zu "Friedensnobelpreisträger", "Robben", "Hip Hop" und "DTP professionell".

Die Taschenbuchreihe "Wikipress" erscheint in der Verlagsgesellschaft Zenodot (der Verlagsname wurde nicht ohne Hintergedanken gewählt, Zenodot gehört zu den Gründervätern der legendären Bibliothek des antiken Alexandria), die zu Directmedia gehört. Der Berliner Verlag Directmedia hat sich mit seiner "Digitalen Bibliothek" darauf spezialisiert, gedruckte Klassiker wie den Ur-Brockhaus zu digitalisieren und so längst vergriffene Ausgaben wieder einem größeren Publikum zugänglich zu machen.

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