Top Ten der Internet-Scherze:Die Kunst der großen Reinlege

US-Genexperimente liegen am Strand herum, Bill Gates hat Geld zu verschenken und die Nasa forscht über Sex im Weltall. Glauben Sie nicht alles, was Sie im Internet finden. Die zehn bekanntesten Internet-Scherze.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 10: Bill Gates wird spendabel

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(Foto: Fotos: Stephan Rumpf, dpa / Grafik: sueddeutsche.de, Helldobler)

Ein Hoax (englisch für "Jux") ist ein digitaler Schabernack: Über E-Mail, soziale Netzwerke oder Internetforen wird eine Falschmeldung verbreitet, die so realitätsnah ist, dass sie von vielen nicht erkannt und für bare Münze genommen wird. Die Top Ten der Internet-Scherze in Bildern. Der Ex-Microsoft-Chef und Multimilliardär Bill Gates gilt als großzügig, ist seine Bill & Melinda Gates Stiftung doch die größte gemeinnützige Stiftung der Welt. Dabei hätte er 1997 beinahe sein Geld verschenkt, glaubte man einer Kettenmail, die damals kursierte: Für jede Person, der ein Nutzer die Kettenmail weiterleitete, wollte Microsoft demnach 245 Dollar zahlen - angeblich, um die Verbreitung des Internet Explorer zu testen. Gates selbst soll stinksauer über den Scherz gewesen sein.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 9: Christopher Walken will Präsident werden

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(Foto: Fotos: Reuters, iStockphoto / Grafik: sueddeutsche.de, Helldobler)

In Windeseile verbreitete sich 2005 im Netz eine Nachricht: Als Nachfolger für US-Präsident George W. Bush, so hieß es, habe sich der Schauspieler Christopher Walken in Stellung gebracht. Eine eigene Webseite (walken2008.com) brachte die Gerüchteküche in Sachen Kandidatur richtig zum Brodeln. Am Ende musste Walkens Agent heftig dementieren - die Meldung wurde aber trotzdem noch viele Monate lang per E-Mail verbreitet.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 8: Der teure Keks

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(Foto: Fotos: dpa, iStockphoto / Grafik: sueddeutsche.de, Helldobler)

Der Opa unter den Internet-Scherzen: In einer E-Mail behauptet eine Frau, sie habe für das Rezept eines Kekses des Nobelkaufhauses Nieman Marcus statt 2,50 Dollar 250 Dollar zahlen müssen. Als Rache, so schreibt sie, würde sie das Rezept nun im Internet verbreiten. Natürlich ist die Geschichte erfunden - und Nieman Marcus reagierte humorvoll: Das Rezept für die Wunderkekse ist nun auf der Webseite des Kaufhauses zu finden.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 7: Der größte Hund der Welt

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(Foto: Screen: urbanlegends.about.com)

Sein Name ist Hercules, er hat einen traurigen Blick, wiegt fast 140 Kilogramm und hat einen Rücken, der mehr als einen Meter lang ist: Seit 2007 kursiert ein Bild im Internet, das den vermeintlich größten Hund der Welt zeigt. Offenbar handelt es sich dabei um das Werk eines Photoshop-Künstlers. Aktuell hält die Dogge "Giant George" den offiziellen Titel als größter Hund der Welt  - mit einem Pferd kann der es jedoch nicht aufnehmen.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 6: Nasa forscht zu Sex im Weltall

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(Foto: Fotos: AP, dpa / Grafik: sueddeutsche.de, Helldobler)

1989 zirkulierte ein Dokument der US-Raumfähre Nasa im damaligen Internettreffpunkt Usenet, demzufolge US-Astronauten im Orbit ganz besondere Experimente durchführen würden: Sie sollten das Mysterium von Sex im Weltall erkunden. Die detaillierte Beschreibung zehn verschiedener Stellungen führte sogar dazu, dass der französische Autor Pierre Kohler das Dokument als Quelle für sein Buch The Final Mission aufnahm. Die Missionarsstellung, erklärte er, sei beispielsweise aufgrund der fehlenden Schwerkraft "absolut unmöglich". Pech für ihn: Das Dokument, aus dem er seine Informationen hatte, war gefälscht - die Nummer stimmte nicht einmal mit dem Nummerierungssystem der Nasa überein.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 5: Der Mythos der Blair-Hexe

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(Foto: Fotos: Ute Grabowsky/photothek.net, iStockphoto / Grafik: sueddeutsche.de, Helldobler)

Heute kaum mehr vorstellbar, doch als der Horrorfilm Blair Witch Project 1999 Premiere hatte, hielten ihn viele Zuschauer für einen echten Dokumentarfilm. Das Filmstudio hatte im Vorfeld eine Internetseite gebaut, die das vermeintliche Verschwinden der drei Studenten auf Hexensuche dokumentiert; Filmschnipsel, die im Fernsehen gezeigt wurden, sorgten dafür, dass sich ein Mythos um die Pseudo-Dokumentation entspann. Der Aufwand zahlte sich aus: Ohne großes Budget wurde der Film zu einem vielbeachteten Publikumserfolg.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 4: Das Montauk-Monster

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(Foto: Screenshot: YouTube.com)

Im Juli 2008 berichtete eine Lokalzeitung über eine seltsame Kreatur, die tot an die Küste von Montauk auf Long Island im Bundesstaat New York angespült worden sei. Schnell begannen Spekulationen: Handelte es sich um eine Schildkröte ohne Panzer? Um einen Waschbären? Einen leicht verwesten Hund? Oder gar um eine bislang unbekannte Tierart? Weil nur ein einziges Foto existiert, ist unklar, ob es sich um ein Photoshop-Werk, eine präparierte Fälschung oder gar um ein genetisches Experiment der US-Regierung handelt. Ein Hoax, der wahrscheinlich niemals aufgeklärt werden wird.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 3: Das einsame Mädchen

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(Foto: AP)

Im Jahr 2006 verzaubert ein junges Mädchen pubertierende YouTube-Gucker: "lonelygirl15" war bildhübsch und hatte ein Videoblog, in dem sie über ihr tägliches Leben berichtete. Erst Monate später stellte sich heraus, dass lonelygirl15 in Wirklichkeit die Schauspielerin Jessica Lee Rose (im Bild) ist und hinter der Serie eine Agentur steckte.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 2: Die Bonsai-Katzen

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(Foto: Screen: Consaikitten.com/Mirror)

Bonsai-Bäume sind bekannt, Bonsai-Katzen? Im Jahr 2000 tauchte eine Internetseite auf, die ebensolche zu verkaufen gedachte. Dafür seien die Tiere mehrere Monate in kleine Glasbehälter gesperrt worden, deren Form sie dann annahmen, so die Werbebotschaft. Die Seite zog so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass sogar das FBI wegen Tierquälerei ermittelte. Am Ende stellte sich heraus, dass Studenten des Massachusetts Institute of Technology sich einen Scherz erlaubt hatten - bei dem selbstverständlich keine Tiere zu Schaden kamen.

Top Ten der Internet-Scherze

Platz 1: Die falschen Welthandels-Vertreter

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(Foto: online.sdedigital)

Im Jahr 1999 sicherte die Netzkunstgruppe The Yes Men sich die Domain "gatt.org" (General Agreement on Tariffs and Trade) und platzierte dort eine falsche Seite der Welthandelsvereinigung WTO. Es sollte sich als perfekte Fälschung herausstellen: In den folgenden Jahren wurden die Yes Men immer wieder als vermeintliche WTO-Vertreter zu Podiumsdebatten und Konferenzen eingeladen, wo sie allerhand abstrusen Nonsens zu Protokoll gaben und mit bizarren Auftritten ihren Ruhm begründeten. Die Mutter aller Online-Scherze.

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