TK-Studie:Festnetz wächst stärker als Mobilfunk

Lesezeit: 1 min

Entgegen vielen anderen Prognosen ist hierzulande das Festnetz immer noch der Wachstumsmotor der TK-Branche. Nach einer aktuelle Studie des VATM steigen auch 2006 die Umsätze im Festnetz schneller als im Mobilfunk.

Insgesamt wird der deutsche TK-Markt 2006 voraussichtlich um 2,2 Prozent auf insgesamt 69,1 Milliarden Euro wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), in dem sich die Telekom-Konkurrenten organisiert haben. Das Gros des Umsatzes mit TK-Diensten, knapp 40 Milliarden Euro (fast 58 Prozent), wird im Festnetz generiert, während der Mobilfunkmarkt auf rund 29 Milliarden Euro geschätzt wird.

Getragen wird das Wachstum, so der VATM, im Festnetz wie im Mobilfunk von den Telekom-Konkurrenten. Obwohl diese, wie der VATM immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt durch die Regulierung im Wettbewerb mit dem Bonner Carrier benachteiligt werden, dürften die Konkurrenten dieses Jahr mit 35,2 Milliarden Euro erstmals höhere Erlöse erzielen als der ehemalige Staatsmonopolist (33,9 Milliarden Euro). Besonders stolz ist man beim VATM darauf, dass man im Gegensatz zur Telekom keine Stellen ab-, sondern Beschäftigung aufbaue. So würden 2006 bei den Telekom-Konkurrenten 2000 neue Jobs entstehen. Zudem würden die Wettbewerber mit drei Milliarden Euro mittlerweile fast genauso viel investieren wie das ehemalige Staatsunternehmen.

Treibende Kraft im Festnetz ist die Vermarktung von Breitbandanwendungen. Bis zum Jahresende soll die Zahl der Breitbandanschlüsse hierzulande um fast 50 Prozent auf 15,6 Millionen steigen. Dabei dominiert DSL mit 95,5 Prozent gegenüber anderen Anschlussarten. Obwohl mittlerweile 6,2 Millionen Kunden mit ihrem Festnetzanschluss komplett zu einem alternativen Anbieter wechselten und damit der Telekom den Rücken kehrten, profitieren die Bonner am meisten vom DSL-Boom. Sie kommen auf einen Marktanteil von 67,3 Prozent. Mit dem Siegeszug der Breitbandanschlüsse steigt auch das Volumen des Internet-Verkehrs in diesem Jahr um 29,6 Prozent auf 876 Millionen Gigabyte.

Während im Festnetz die Breitbandanwendungen boomen, dominiert im Mobilfunk immer noch die Sprache. Fast 80 Prozent der rund 29 Milliarden Euro, die mit Mobilfunkdiensten umgesetzt werden, entfallen auf Sprachdienste. Im nonverbalen Bereich sind die SMS-Dienste nach wie vor der Renner. Auf sie entfallen fast 14 Prozent der Mobilfunkdienste. Sehr positiv entwickeln sich in diesem Jahr nach Einschätzung des VATM die mobilen Datendienste. Trugen sie 2005 nur zu 3,3 Prozent zum Umsatz bei, sollen es dieses Jahr bereits 6,6 Prozent sein.

Detaillierte Grafiken bietet der VATM auf seiner Homepage zum Download an.

© COMPUTERWOCHE Online - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: