Surfen für lau:AOL wird für Breitbandnutzer kostenlos

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Time Warner hat heute angekündigt, dass Software, E-Mail und andere Produkte seiner Internet-Tochter America Online (AOL) für Breitband-Nutzer künftig kostenlos werden.

Die Dial-up-Kunden kehren AOL schon seit langem scharenweise den Rücken; der Konzern hofft, diesen Schwund künftig durch Mehreinnahmen bei Online-Werbung wettmachen zu können. Gerüchte über die Pläne waren bereits vorab durchgesickert.

Das kostenlose Breitband-Angebot wird neben AOL-Software und E-Mail - "You've Got Mail - for free", so Time Warners President und COO Jeff Bewkes - auch Instant Messaging, eine lokale Telefonnummer für beliebig viele eingehende Gespräche, Social-Networking-Anwendungen sowie Sicherheits-Features inklusive Jugendschutz beinhalten. AOL-Abtrünnige der vergangenen zwei Jahre können zudem ihre früheren Screen Names reaktivieren.

AOL will außerdem in den kommenden Wochen eine Reihe neuer Produkte in den Bereichen Sicherheit, Storage, personalisierte E-Mail-Domains, Video und Suche sowie ein Update seiner Software ankündigen. Es hofft, damit Internet-Nutzern in den USA und auch anderswo ein überzeugendes und konkurrenzfähiges Angebot machen zu können. Den bisherigen, bis zu 26 Dollar teuren Online-Dienst mit Einwählzugang will das Unternehmen weiterbetreiben, aber nicht mehr wie in der Vergangenheit aggressiv vermarkten.

Der Mutterkonzern Time Warner hat im zweiten Quartal seinen Umsatz gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar gesteigert und dabei vor allem in seinen Kabel- und Netzssparten zugelegt. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 1,01 Milliarden Dollar oder 24 Cent pro Aktie nach einem Verlust von 409 Millionen Dollar oder neun Cent je Anteilschein in der Vorjahreszeit. Beim operativen Ergebnis standen der Verlagsbereich und AOL aber weniger gut da.

Bei America Online fielen die Einnahmen um zwei Prozent auf zwei Milliarden Dollar. 188 Millionen Dollar Abonnentenumsatz konnten durch ein Plus von 129 Millionen Dollar bei der Werbung teilweise abgefedert werden. Das operative Ergebnis des Bereichs ging um fünf Prozent auf 328 Millionen Dollar zurück. Grund war unter anderem das durch Sondereffekte belastete geringere operative Ergebnis vor Wertberichtigungen und Abschreibungen (OIBDA), das um vier Prozent auf 505 Millionen Dollar fiel.

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