Steam:Neuer Valve-Controller erhält positive Bewertungen

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Steam Controllver von Valve (Foto: Screenshot Valve)

Der Spiele-Hersteller Valve will den Markt umkrempeln: Zum Konzept gehört auch ein neuer Controller, der auf Sticks komplett verzichtet. Erste Bewertungen fallen positiv aus.

Ein eigenes Betriebssystem, eigene Hardware - und jetzt auch noch ein spezieller Controller: Die Software-Firma Valve hat am Wochenende den dritten Teil ihrer Strategie vorgestellt, mit der sie PC-Spiele auch auf dem Wohnzimmer-Fernseher etablieren will. Die Herausforderung: PC-Spiele werden traditionell mit Tastatur und Maus gespielt - ein Steuerungskonzept, das nur schwer auf ein Steuergerät mit zwei kleinen Joysticks für die Daumen und einer Handvoll Knöpfen übertragbar ist.

Doch Valve könnte auf einem guten Weg sein. Bei Entwicklern und Journalisten, die schon eine Vorab-Version in den Händen hielten, stößt das Gerät auf positive Reaktionen.

Valve verzichtet auf das bislang kennzeichnende Element von Controllern für Spielekonsolen: Das X-förmig angelegte Steuerkreuz, mit dem die Charaktere durch die Spielewelt gelenkt werden. Stattdessen gibt es bei dem Controller von Steam zwei Touchpads. Die Flächen sind berührungssensibel und klickbar; eine hohe Auflösung soll ermöglichen, dass die Steuerung ähnlich präzise funktioniere wie bei einer PC-Maus. Ältere Spiele, so hieß es weiter, die mit Tastatur und Maus bedient werden, seien auch mit dem neuen Controller weiterhin spielbar.

Ein drittes Bedienelement ist ein Touchscreen und befindet sich in der Mitte des Controllers. Der Bildschirm führe je nach Bedarf verschiedene Aktionen aus.

Touchpads bringen Einbußen in der Haptik mit sich. Wer einen Stick bedient, weiß genau, wann dieser am Anschlag ist. Spieler können dadurch zum Beispiel regulieren, wie schnell sich ein Charakter bewegt. Im Steam-Controller soll dieser Rückstand durch Elektromagneten ausgeglichen werden - der Spieler soll ein Feedback bekommen, um die jeweilige Intensität zu verdeutlichen. Die Elektromagneten seien mit Touchpads verbunden, die, so steht es auf der Homepage, in der Lage seien, "eine breite Facette an Kraft und Vibration wiederzugeben". Dadurch sei es möglich, die Bewegungsrichtung und Frequenz zu kontrollieren.

Ichiro Lambe sagte dem Gaming-Blog Kotaku, dass er beeindruckt sei. Das Touchpad sei so gestaltet, dass der Spieler das Gefühl habe, es habe Ränder. Dadurch könne der Spieler an das Gefühl von Joysticks anknüpfen. Auch grundsätzlich fällt die Kritik deutlich positiv aus. Spiele-Designer Chris Remo sagte in mehreren Tweets, dass die beiden Touchpads "beeindruckend gut" funktionieren. Brock Jones, ebenfalls Spiele-Designer, findet den Controller clever.

Der Controller ist der dritte Teil einer Präsentation, die in der vergangenen Woche Stück für Stück ablief. Als Erstes angekündigt wurde SteamOS vorgestellt, ein auf Linux basierendes Betriebssystem. Daraufhin folgten die so genannten Steam Machines: eigene Geräte, die mit SteamOS laufen sollen. Zum Abschluss die neuartigen Controller. In allen Präsentationen hat das Wohnzimmer die Hauptrolle gespielt. Valve betont, dass sie eine Technologie gesucht haben, die "die Lücke zwischen dem Computerschreibtisch und dem Wohnzimmer schließen" könne.

Dadurch könnte Valve andere Spielekonsolen-Hersteller wie Sony und Microsoft in Bedrängnis bringen (hier die Analyse auf SZ.de). Auch wenn die Hürden für den Einstieg auf dem Markt für Spielekonsolen hoch sind: Valve hätte Chancen. Steam ist seit Jahren weltweit die erfolgreichste Plattform für den Verkauf von Download-Spielen.

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