Schnäppchenjagd:AOL verlost beschlagnahmtes Spammer-Gut

AOL gibt Eigentum eines Spamers, darunter Gold und ein Geländewagen, an seine Mitglieder weiter

Frank Ziemann

Ein Spammer, der die Mailboxen von AOL-Mitgliedern mit Werbe-Mails verstopft hat, muss Schadenersatz an AOL leisten. Da AOL-Mitglieder durch ihre Hinweise bei der Ermittlung des Spammers mitgeholfen haben, lässt AOL seine Mitglieder auch an dem Schadenersatz teilhaben.

Der Spammer wurde bereits im Jahr 2004 ausfindig gemacht. Sein Name ist Brad Bournival. Er hatte von 40 Computern aus täglich Millionen von Werbe-Mails verschickt. Damit wurden Potenzpillen und andere dubiose Produkte beworben. Nach Angaben von AOL führte das an einem Tag im Januar 2004 zu mehr als 100.000 Beschwerden von AOL-Mitgliedern, die derartige Mails erhalten hatten.

Das US-amerikanische Anti-Spam-Gesetz "CAN-SPAM Act" stellt nicht nur Regeln für den Versand von Werbe-Mais auf, es bestimmt auch, dass ein Versender unerwünschter Werbe-Mails zu Schadenersatz verpflichtet ist. So konnte AOL vor Gericht die Beschlagnahme aller Besitztümer des Spammers durchsetzen. Zu den Gütern, die AOL im Rahmen einer "Spammer's Gold Sweepstakes" genannten Aktion unter seinen Mitgliedern verlost, gehört als Hauptpreis ein goldfarbener Geländewagen vom Typ "Hummer H2", weiterhin sollen täglich Geldpreise und Goldbarren verlost werden.

Weitere 13 Millionen US-Dollar stehen AOL noch von den Mittätern Brad Bournivals zu. Wie es mit diesem Geld verfahren will, hat AOL noch nicht verlauten lassen.

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