Paid Content bei der "Times":Zahlschranke sperrt eine Million Leser aus

Die Debatte um rentable Online-Angebote dreht sich immer wieder auch um Bezahl-Inhalte. Das Beispiel der Londoner "Times" macht wenig Hoffnung.

Marc Felix Serrao

Die britischen Blätter Times und die Times on Sunday haben im Internet seit dem Start ihrer Online-Bezahlschranken im Juli - wie erwartet - Leser verloren. Nachdem die Portale thetimes.co.uk und thesundaytimes.co.uk im Mai noch 2,8 Millionen einzelne Besucher ("unique visitors") hatten und im Juni 2,2 Millionen, waren es im Juli nur noch 1,6 Millionen - ein Rückgang von mehr als 40 Prozent in zwei Monaten.

Seit dem Start der Bezahlschranke für Online-Inhalte haben die Internet-Portale von "Times" und "Times on Sunday" 1,2 Millionen Leser verloren. (Foto: Getty Images)

Das hat der Online-Marktforscher Comscore nun in London mitgeteilt. Die Zahl der Seitenaufrufe fiel demnach auf neun Millionen im Juli (Juni: 20 Millionen). Offizielle Zahlen der Online-Abonnenten gibt es von der Times bisher nicht; britische Branchendienste meldeten Mitte Juli 15.000.

Auf beiden Portalen ist nur noch die Homepage frei aufrufbar. Alle weiteren Inhalte kosten: ein Pfund pro Tag, zwei Pfund pro Woche. Die Entwicklung der zum Newscorp-Konzern ( Fox, Wall Street Journal) gehörenden Times-Portale wird in der Medienbranche genau beobachtet. Angesichts sinkender Werbeerlöse wird vielerorts über die Chancen und Risiken von Online-Gebühren nachgedacht.

© SZ vom 18.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: