Neuigkeiten von der CES:Facelift für Notebooks

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Laptops standen bislang oft hinter Desktop-PCs zurück. Mit Flash-Festplatten, externen Grafikkarten und leistungsfähiger Stromversorgung könnte sich das bald ändern.

Glaubt man den Voraussagen, besteht der Computer-Markt bald zur Hälfte aus mobilen Geräten. Das zumindest sieht eine Studie des Analystenhauses Merrill Lynch für 2008 voraus.

Demnach könnte der Umsatz durch den Verkauf von Notebooks zum ersten Mal in diesem Jahr höher ausfallen, als der von Desktop-PCs. Der Analyst Richard Farmer vermutet in seinem Bericht, dass 2007 weltweit rund 46 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche aus dem Verkauf von Laptops stammen werden, auf den normalen PC entfallen nur noch 43 Prozent.

Vor sieben Jahren hatten die mobilen Computer noch einen Anteil von 25, die Desktops von 64 Prozent.

Energie ist das Problem

Besonders die Energieversorgung ist ein entscheidendes Kriterium bei den mobilen Rechnern. Denn was bringt der beste portable Rechner, wenn ihm nach kurzer Zeit der Saft ausgeht?

Abhilfe könnte möglicherweise die Brennstoffzelle bringen. Samsung stellte unlängst seine Version der mobilen Energieversorgung vor, mit der ein Laptop rund 160 Stunden lang betrieben werden kann. Laut Samsung sollen erste Geräte noch dieses Jahr auf den Markt kommen.

Allerdings ist der Alltags-Einsatz der Brennstoffzelle fraglich: Kaum eine Fluggesellschaft würde wohl einen Kanister des Treibstoffs, leichtenzündliches Methanol, in ihrem Flugzeug akzeptieren. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zeigt das Unternehmen Jadoo Power momentan eine Brennstoffzelle, die bereits erhältlich ist.

Bis zu 100 Watt Leistung verspricht der Hersteller, allerdings ist das Gerät etwa 2,5 Kilogramm schwer und kostet fast 1000 Dollar. Keine echte Alternative für die mobile Stromversorgung von Laptops also.

Weniger Verbrauch statt mehr Leistung

Statt mehr Leistung in die Batterie zu pumpen, geht Sandisk andere Wege. Mit der neuen Flashspeicher-Festplatte für Laptops sinkt der Energiebedarf auf 0,4 Watt und damit etwa der Hälfte einer normalen Festplatte mit rotierenden magnetischen Scheiben. Als schöner Nebeneffekt arbeitet die neue Festplatte praktisch geräuschlos.

Gleichzeitig ist die Speicherplatte deutlich schneller als herkömmliche Speicher, die Zugriffszeit gibt Sandisk mit 0,12 Millisekunden an. Fujitsu-Siemens und Sony haben bereits angekündigt, ähnliche "Solid State Drives" (SSD) in einigen ihrer Modelle zu verbauen.

Die auf der CES gezeigte Platte von Sandisk verfügt über einen 32 Gigabyte großen Speicher und soll 600 Dollar kosten.

Power, wenn man sie braucht

Ein weiteres Notebook-Manko war bisher die eingeschränkte Grafikleistung. Im Gegensatz zu Desktop PCs verfügen Laptops oft über keine eigenständige Grafikkarte mit eigenem Arbeitsspeicher, sondern nutzen einen eingebauten Grafikchip.

Vor allem Spiele und rechenintensive grafische Anwendungen, wie zum Beispiel die Aero-Oberfläche des neuen Betriebssystems Windows Vista, sind damit nur eingeschränkt möglich. Mit dem Grafikkarten-Adpater von Asus, der auf der CES vorgestellt wurde, lässt sich dieses Problem beheben. Sie verbindet über einen Steckplatz im Notebook eine externe Grafikkarte mit höherer Leistung.

Allerdings müssen der Adapter und der Grafikchip zusätzlich mit Strom versorgt werden. Für Anwender, die weder auf gute grafische Leistung noch auf die Mobilität eines Notebooks verzichten wollen, könnte der Adapter eine gute Lösung sein. Ein Preis steht noch nicht fest.

Einen zusätzlichen Schub für den Verkauf von Notebooks könnte in Deutschland auch die zunehmende Versorgung mit Wlan-Hotspots und Wimax-Zonen geben. Schon in diesem Jahr sollen erste kostenlose Inernet-Zugänge über Wimax entstehen, in wenigen Jahren soll Deutschland flächendeckend mit der drahtlosen Internetanbindung versorgt sein. Das kündigte kürzlich der Anbieter DBD (Deutsche Breitband Dienste) an. Für Nutzer von Laptops wäre dies ein zusätzlicher Anreiz, sich vom Desktop zu verabschieden.

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