Neue Suchmaschine von Windows:Bing geht vorzeitig online

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Noch ist Microsofts neue Suchmaschine Bing unfertig. Dennoch lässt sie Googles Such-Purismus gestrig aussehen.

Bernd Graff

Ein Stausee in der Abenddämmerung, irgendwo im Hochgebirge. Das ist die optische Hintergrundbespielung für den Eingabeschlitz der neuen Suchmaschine Bing, mit der Microsoft einmal mehr Google im Suchmaschinengeschäft herausfordern will. Einmal mehr deshalb, weil der Softwareriese aus Redmond mit Live.com bereits seit Jahren eine eigene Suchmaschine betreibt, die indes nicht auffällig reüssierte.

Wechselnde Hintergrundbilder und themenverwandte Suchfelder: "Bing" ist online. (Foto: Foto: Reuters)

Bing mit seinen wechselnden Hintergrundbildern ist jedoch nicht nur eine bloße Politur der Live-Seite, es ist eine Weiterentwicklung des Suchkonzepts im Web. Und davon sollte sich Gigant Google eine Scheibe abschneiden. Denn Googles Such-Purismus sieht neben Bing gestrig aus.

Um eine Vorstellung von Microsofts Ambitionen zu bekommen, ist es noch nötig, die US-Seite zu nutzen und nicht die hierzulande voreingestellte deutsche Version. Letztere ist am Pfingstmontag, zwei Tage vor dem annoncierten Termin, online gegangen. Doch nur die US-Seite zeigt bereits, wohin die Reise gehen könnte. Tatsächlich reichert Microsoft seine Suchergebnisse um themenverwandte Suchfelder an. Sie sind als Navigations-Punkte in einer linken Leiste zu finden. Die eigentlichen Treffer im Mittelfeld weisen rechts einen Hinweis darauf aus, was die gefundene Seite zu bieten hat. Hier klappt die Vorschau der Zielseite auf.

Noch befindet sich Bing im Beta-Stadium des unfertigen Produkts. Die Suche nach "Sex" etwa wird in den Standardeinstellungen mit dem Hinweis auf "explizites Material" komplett blockiert, obwohl man ja auch nach "biologischem Geschlecht" gefragt haben könnte - was nur erfolgreich ist, wenn man direkt danach sucht.

Einen Eindruck der Unterschiede zwischen Google und Bing verschafft diese Seite: http://www.blackdog.ie/google-bing/search.php. Hier kann man beide Seiten zugleich befragen und sieht sofort die Unterschiede in den Konzepten.

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