Linux für unterwegs:Schlüsselbund mit System

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Wer unterwegs in gewohnter Umgebung arbeiten möchte, kann mit wenig Aufwand ein komplettes Betriebssystem auf einem USB-Stick installieren. sueddeutsche.de erklärt, wie es funktioniert.

Henning Hochrinner

An einem fremden Rechner zu arbeiten, ist wie mit einem fremden Auto zu fahren - ungewohnt. Die Sitze sind verkehrt eingestellt und der Schleifpunkt ist nur schwer zu finden. Bei der Arbeit an einem fremden PC sieht die Umgebung anders aus, Programme und Verknüpfungen sind nicht an ihrem Platz und es fehlen die eigenen Dokumente.

Ubuntu Intrepid Ibex: Auch Einsteiger können Linux einfach nutzen (Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

Mit wenig Aufwand lässt sich jedoch ein komplettes Betriebssystem auf einem USB-Stick installieren, das man am Schlüsselbund mit sich tragen kann. So sind die wichtigsten Daten immer mit dabei und man kann an beinahe jedem Rechner in der gewohnten Umgebung arbeiten.

Dass es sich hierbei um das Linux-Betriebssystem Ubuntu handelt, sollte den Nutzer nicht abschrecken. In Sachen Benutzerfreundlichkeit hat diese Distribution stark aufgeholt, so dass auch Einsteigern die Bedienung leichtfällt.

Windows den Rücken kehren

Unter dem Namen "Intrepid Ibex" - "Unerschrockener Steinbock" - ist vor kurzem die neueste Version des freien Betriebssystems Ubuntu erschienen. Für alle, die schon länger mit dem Gedanken spielen, Windows den Rücken zu kehren, ein guter Zeitpunkt, um einmal in die Welt von Linux hineinzuschnuppern.

Ubuntu gilt zwar schon seit einiger Zeit als eine benutzerfreundliche Linux-Distribution, aber wer von Windows auf "Klickibunti" (PC-Einstellungen über eine grafische Oberfläche mit der Maus vornehmen) konditioniert wurde, der hatte bisher auch mit Ubuntu verschiedene Schlachten zu schlagen. Um alle gewohnten Geräte und Schnittstellen wie Drucker, WLan, Funktionstasten oder Mikrofon zum Laufen zu bringen, musste man mitunter Stunden im Internet verbringen, bis man in irgendeinem Forum die Lösung für sein Problem gefunden hatte.

Die letzte Version 8.10 des Betriebssystems, das von der britischen Softwarefirma Canonical gesponsert wird, kann sich in Sachen Benutzerfreundlichkeit aber sehen lassen. Mit "Intrepid Ibex" kommt nicht nur die neue Version der Benutzeroberfläche Gnome, sondern auch viele neue Treiber. Die meisten Geräte funktionieren deshalb vom Start weg. Von Windows verwöhnte Nutzer können die wichtigsten Systemeinstellungen wie gewohnt über die grafische Oberfläche vornehmen, so dass es jetzt keinem Hexenwerk mehr gleicht, einen Laptop an ein verschlüsseltes WLan zu hängen.

Wer trotzdem noch vor Linux zurückschreckt, zum Beispiel weil er bei der Arbeit Windows benutzt, für den ist die Installation auf einem USB-Stick besonders interessant. Das ursprüngliche System bleibt von Linux völlig unberührt. Inzwischen kann man von Ubuntu auch einfach auf die Windowspartitionen zugreifen und seine Dokumente nutzen. Außerdem lassen sich bei der Installation automatisch die "Eigenen Dateien" aus Windows importieren.

Um Ubuntu auf einem Datenstick zu installieren, muss man kein PC-Fachmann sein. Wer es ausprobieren will, findet hier die Anleitung in acht Schritten:

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