Kommunikation:Studie: Handy-Spam nimmt zu

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Die ITU (International Telecommunication Union), die Universität von St. Gallen (Schweiz) und das Unternehmen bmd wireless haben die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die sich mit unerwünschten Nebenwirkungen der mobilen Kommunikation beschäftigt.

Frank Ziemann

Die ITU (International Telecommunication Union), die Universität von St. Gallen (Schweiz) und das Unternehmen bmd wireless haben die Ergebnisse einer Studie ("Insights into Mobile Spam, Worlds First Collaborative Empirical Study") vorgestellt, die sich mit unerwünschten Nebenwirkungen der mobilen Kommunikation beschäftigt.

Gemeint sind damit vor allem unverlangte Werbebotschaften per SMS ("Mobile Spam"). Grundlage der Studie sind 1659 ausgefüllte Fragebögen von Nutzern und 154 von Mitarbeitern bei Mobilfunkanbietern aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, den USA, Kanada, Singapur, China und Saudi-Arabien.

Untersucht wurde, wie Nutzer und Betreiber mit dem wachsenden Problem umgehen. Dabei kam heraus, dass bereits mehr als 80 Prozent der befragten Nutzer unerwünschte Werbe-SMS erhalten haben. Die Mehrzahl gab an, sie würden eher den Mobilfunkanbieter wechseln als ihre Handynummer, um das Problem zu beheben.

Sie tragen ihre Beschwerden meist bei ihrem Netzbetreiber vor. Auch deren Werbebotschaften werden von den Kunden als Spam wahrgenommen. Selbstregulierungsmaßnahmen der Mobilfunkanbieter werden von beiden Seiten als wichtigstes Gegenmittel angesehen.

Die Anbieter nennen die Kündigung von Roaming-Abkommen und die Einrichtung von Beschwerde-Hotlines für Kunden als wesentliche Maßnahmen, die ergriffen werden. Die meisten Netzbetreiber befinden sich der Studie zufolge zurzeit noch in einer Testphase, in der verschiedene Mittel als Reaktion auf das Problem ausprobiert werden.

"Es gibt keine einzelne Lösung für dieses Problem, aber eine Reihe von Schlüsselkomponenten", sagte Tom Philips von der GSM Association (internationaler Verband der GSM-Netzbetreiber) zu den Ergebnissen der Studie.

Ziel sei es, die Spammer zu identifizieren und zur Kasse zu bitten sowie anonym oder mit falscher Identität erfolgenden Netzzugang von Spammern mit technischen Mitteln zu verhindern. Die Teilnehmer der Studie erwarten, dass Mobile Spam in nächster Zeit weiter zunehmen wird.

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