10 Jahre World Wide Web:Domains - die Adressen im Web

Nur wenige Sachen sind im weltweiten Netz wirklich knapp. Dazu gehören die Webadressen.

Stefan Schmitt

Sie sind so wichtig, weil sie einzigartig und unverwechselbar sein müssen. Eine der Grundideen des WWW ist es nämlich, dass jede einzelne Datei ganz eindeutig zugeordnet werden kann. Sonst würden Links nicht zuverlässig funktionieren.

Wegen der Unmenge an Seiten im World Wide Web gibt es oft sehr lange Internetadressen. Jede Firma oder Organisation und immer mehr Privatleute wollen aber eine möglichst kurze Adresse, da diese viel leichter zu behalten ist und sich gut bewerben lässt. Eingängige Adressen sind regelrechte Markenzeichen, die sich große Unternehmen mitunter einiges kosten lassen. 1999 wurde etwa die Adresse "business.com" für 7,5 Millionen Dollar verkauft.

Beim derzeitigen Aufbau einer Webadresse gibt es allerdings einen Haken: Jede Adresse oder Domain benötigt eine Endung wie ".com" oder ".org". Weil es aber nur eine begrenzte Zahl an Endungen gibt, sind auch nicht beliebig viele kurze, einprägsame Adressen möglich.

Besonders bei den generellen Domain-Endungen, die sich nicht auf ein spezielles Land beziehen, wird es eng. Icann, die Organisation, die das System der Webadressen kontrolliert, hat deshalb im November 2000 beschlossen, neue Endungen einzuführen. Bald soll es etwa Adressen mit Endungen wie ".aero" für Fluglinien und ".museum" geben.

Darüber hinaus gibt es auch Adressen für einzelne Länder, wie ".de" für Deutschland, ".fr" für Frankreich oder ".se" für Schweden. Ob die Icann ein neues Länderkürzel beschließt, ist manchmal sogar hohe Politik. So gibt es seit 22. März 2000 das Kürzel ".ps" für Palästina - obwohl Palästina noch gar kein selbstständiger Staat ist.

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