Internetkriminalität:Wirtschaftsspione attackieren Unternehmen

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Die Daten-Verschlüsselungen in deutschen Unternehmen ist häufig noch völlig unzureichend und öffnet Datenpiraten Schlupflöcher.

Finanzielle und wirtschaftliche Einbußen durch illegalen Datenklau zwingen Unternehmen Maßnahmen zu ergreifen. Noch immer mangelt es an einer umfassenden Mischung aus leistungsstarken Verschlüsselungs- und IT-Sicherheitslösungen, wobei auch die Leichtsinnigkeit einzelnen Mitarbeiter Wirtschaftsspionage leichter macht.

Experten fordern daher neben einer Software-gestützten Optimierung der Hardware, auch Sensibilisierungen und Verhaltensregeln für den Vorstand samt den Mitarbeitern aktiv umzusetzen. Im Zentrum steht dabei sowohl der interne, als auch externe Schutz von Firmennetzwerken, um möglicher Wirtschaftsspionage wirkungsvoll entgegenzutreten.

40 Prozent aller Unternehmen betroffen

"Betroffen sind letztlich alle Unternehmen jeder Größenordnung, die international Produkte entwickeln oder herstellen. Fakt ist daher, dass die Zeit des Kalten Kriegs vorbei ist und die (wirtschafts-)politischen Kräfteverhältnisse mit der Macht von Wirtschaftsinformationen erzielt werden", unterstreicht Wilfried Karden, Sicherheitsexperte beim Innenministerium Nordrhein-Westfalen in der Abteilung Verfassungsschutz.

Die aktuelle Lage gestaltet sich im Zuge der Technologisierung und Digitalisierung für Unternehmen brisant. Laut einer Wirtschaftskriminalitätsstudie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) sind rund 40 Prozent aller deutschen Unternehmen bereits durch kriminelle, oft staatlich gelenkte Angriffe im Wirtschaftsbereich, Opfer geworden.

Häufigste Delikte sind hierbei Veruntreuung und Cybercrime, sodass der finanzielle und wirtschaftliche Schaden für betroffene Unternehmen rund zwei Mio. Euro beträgt. Neben externen Hackerangriffen, die sich zumeist auf firmeninterne Kommunikationsabläufe beziehen, sind andere beliebte Maschen der Kriminellen in Einschleusungen von ausländischen, zumeist russischen oder chinesischen Praktikanten zu nennen. So getarnt betreiben diese lange Zeit unbemerkt ihr Unwesen, indem sie Daten, Formeln, Rezepte oder Konstruktionspläne aus ihren "Gast-Unternehmen" entwenden und/oder illegal vervielfältigen.

Doch nicht nur große Konzerne, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen sind vom Problem zunehmender Wirtschaftsspionage betroffen. "Vor allem hier gibt es beim Sicherheitsbewusstsein und dem technologischen Know-how erheblichen Nachholbedarf", so Karden. Explizit verweist der Sicherheitsexperte auf die mangelnde Sensibilisierung einzelner Mitarbeiter, da diese durch ihren leichtfertigen Umgang mit firmeninternen Daten potenziellen Hackern und/oder Wirtschaftskriminellen Tür und Tor öffnen.

Verschlüsselung als konsequenter Schutz

So plädiert der Fachmann für den Einsatz professioneller Verschlüsselungslösungen bei Firmen-PCs, die sowohl Festplatten als auch E-Mail-Kommunikationsdaten sicherer machen. "Erst diese sorgen für einen effektiven Schutz von sensiblen Daten wie Forschungs- und Entwicklungsplänen, Marketingkampagnen, besonderen Angeboten oder Kundendaten", sagt Jörg Horn, Head of Gateway Solutions bei Utimaco, führender Hersteller von Datensicherheitslösungen.

Um der Wirtschaftsspionage den Kampf anzusagen, empfehlen die Experten Sicherheitslösungen, die organisationsweit nur autorisierten Benutzergruppen den Zugriff auf heikle Daten gestatten und. Die Utimaco-Softwarelösung SafeGuard LAN Crypt stellt zum Beispiel sicher, dass selbst Unternehmensinterne Systemadministratoren oder Mitarbeiter im ausgelagerten Firmenbereich ohne die nötigen Zugriffsrechte keinen Zugang zu vertraulichen Informationen erhalten. Unberechtigte sehen somit nur einen chiffrierten Zeichensatz.

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