Indien statt USA:Microsoft setzt verstärkt auf Kryptographie

Verschlüsselungs-Technologien bestimmen viele Bereiche der modernen Informationstechnologie. Ob als Datensafe auf der Festplatte, oder um Mails mit wichtigen Inhalten vor fremden Blicken zu schützen und immer mehr auch für das Digital Rights Management (DRM). Microsoft trägt der zunehmenden Bedeutung der Kryptographie Rechnung und eröffnet deshalb hierfür ein weiteres Forschungslabor. Allerdings nicht am Stammsitz in den USA.

Hans-Christian Dirscherl

Indien dieses Land wird immer wieder genannt, wenn es um die Entwicklung neuer Software oder IT-Dienstleistungen geht. So auch im neuesten Fall von Microsoft: Die Redmonder Softwareschmiede will nämlich auf dem Subkontinent ein weiteres Forschungslabor für Kryptographie gründen.

Sitz des neuen Forschungslabors soll wie so oft Bangalore werden, das IT-Herz von Indien. Die Verschlüsselungsexperten finden ihren Platz in dem dort bereits vorhandenen Labor von Microsoft.

Die Verschlüsselungsexperten sollen sich in Bangalore ganz besonders um Computersicherheit und eben auch Digitals Rights kümmern, wie Rick Rashid, Senior Vice President von Microsoft Research, erläutert. Die Experten sollen sich zudem verstärkt mit Verschlüsselungstechniken für Mobiltelefone und RFID-Chips beschäftigen. Dafür arbeiten die Microsoft-Mitarbeiter mit der örtlichen Universität und Forschungseinrichtungen zusammen.

Am Microsoft-Hauptsitz in Redmond gibt es bereits eine Kryptographie-Abteilung von Microsoft Research. Sie hat wesentliche Technologien für das Betriebssystem Windows und MS Office entwickelt.

Warum gründet das Unternehmen dann aber in Indien ein weiteres Forschungslabor, anstatt das bestehende in den USA einfach zu erweitern? Diese Frage drängt sich geradezu auf, unwillkürlich denkt man an das allgegenwärtige Problem der Arbeitsplatzverlagerung. Microsofts Antwort darauf: Man wolle die hervorragenden mathematischen Kenntnisse indischer Experten nutzen. Dass Bill Gates die Mathematik-Kenntnisse ausländischer Experten schätzt und bei Arbeitnehmern in den USA diesbezüglich Defizite sieht, hat der Microsoft-Gründer schon in der Vergangenheit immer wieder betont.

Insgesamt unterhält Microsoft eigenen Angaben zufolge sechs Forschungslabors.

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